XAVIER CAFÉÏNE

Gisèle

The next big thing? Naja, erstmal von Vorne: Xavier Caféïne ist Frankokanadier und scheint als musikalisches Allroundtalent keine Musiker zu brauchen. So spielte er sein Album kurzerhand selbst ein. Dass das auch schon andere vor ihm getan haben, stört ihn nicht, denn er ist Punk, seit er 13 ist, hat sich in einem Contest gegen 1.000 andere Bands durchgesetzt und bei seinen Konzerten fallen Mädchen in Ohnmacht.

Wer aufgrund des Multi-Instrumentalismus des Herrn Koffein ein Singer-Songwriter-Album mit Geigen und dezenten Electrobeats erwartet, der irrt gewaltig, denn sein bereits viertes Album ist ein ganz normales, eingängiges Popalbum eines etwas extravaganten Punkrockers, an dem auch überhaupt nichts auszusetzen ist.

So spielt in seinen französischen Texten auf jeden Fall eine gewisse Portion politische Ironie mit, wenn er singt, ein Fernseher zu sein und als Bushs Sohn benzintrinkend zwischen Atombomben surfen zu gehen.

Aber wenn man sich schließlich beim Mitpfeifen und Kopfnicken erwischt, ist Vorsicht geboten, denn man könnte in Kürze wie die vielen Mädchen laut kreischend in Ohnmacht fallen. (6)