RYE WOLVES

Oceans Of Delicate Rain

Es ist erstaunlich, mit wie vielen fantastischen Veröffentlichungen Aurora Borealis momentan glänzt und sich damit so langsam in die Riege ähnlich agierender kleiner Labels wie Conspiracy oder Crucial Blast vorarbeitet - keinerlei stilistische Limitierungen, solange die Musik nur gut und irgendwie „anders" ist.

Das Debütalbum des aus Oregon stammenden Trios RYE WOLVES ist da exemplarisch: in keine Genre-Schublade so wirklich passend zeigt „Oceans Of Delicate Rain" die logische Verbindung der momentan so gern genutzten Postrock-, -core- und -metal-Elemente mit diese erst möglich machenden Stilen wie Doom, Noiserock, Hardcore und den extremen Varianten des Metals.

Mehr noch: RYE WOLVES haben sich daraus geschickt einen ganz eigenen Stil gebastelt, benutzen Elemente, die einem zwar sofort bekannt vorkommen, die man in solcher Verbindung aber nicht so perfekt passend vermutet hätte.

Wenn sie sich beispielsweise stark an der Dynamik von NEUROSIS bedienen und man schon versucht ist, sich in einem zehnminütigen wunderbaren Laut/leise-Song gehen zu lassen, schwenken sie um zu einem Brachial-Groove à la UNSANE oder MELVINS, erhöhen überraschend das Tempo oder bauen extrem sperrige Momente ein.

„Inspiriert von" statt „geklaut bei" ist die Kunst, und RYE WOLVES beherrschen sie perfekt.