MAGIC MARKERS

Balf Quarry

In der Vergangenheit wurden die MAGIK MARKERS, ein Experimentaltrio aus Hartford, Connecticut, in diesem Heft als SONIC YOUTH-Plagiatoren eingestuft. Das lag irgendwie auf der Hand, erschien ihr letztes Album „Boss" noch auf Thurston Moores Ecstatic Peace-Label und war von Lee Ranaldo produziert worden.

Auf „Balf Quarry" mögen diese Einflüsse noch vorhanden sein, von Plagiat kann aber nun wirklich nicht sprechen, das erinnert dann schon eher an die PUSSY GALORE-Schule, das gnadenlose Zerstückeln klassischer Rock-Schemata, ohne den im Mittelpunkt stehenden Noise von SONIC YOUTH, aber das liegt ja immer ganz im Auge des Betrachters.

Auf jeden Fall klingen die MAGIC MARKERS durchaus noch nach echter Punkband, wenn sie das Tempo anziehen und sich nicht in quälend langsamen, zerdehnten Songs verlieren, geprägt von einem seltsamen, düsteren Folkrockverständnis, sowohl nervig disharmonisch als auch zart melodisch und deutlicher Ausdruck des schizophrenen Gesamtkonzepts dieser Band.

Deren größtes Problem ist, dass man das alles schon mal gehört hat. Und wen die destruktive Attitüde der frühen SONIC YOUTH oder eben PUSSY GALORE schon immer genervt hat, wird auch der leiernden, schön daneben klingenden Verweigerungshaltung der MAGIK MARKERS nichts abgewinnen können.

Was sie tun, tun sie allerdings sehr gut, man muss nur wissen, ob man sich dieses Spielchen einlassen will, denn es gibt wesentlich kuscheligere Platten als „Balf Quarry".