CHUCKAMUCK

Wild For Adventure

Kinder. Sage ich jetzt mal als alter Mann. Das hier sind Kinder. Sie könnten fast meine Kinder sein. Und sie machen Kindermusik, beziehungsweise das, was wir, die wir jetzt alt sind, damals, als wir jung waren, als Kindermusik so geil fanden. CHUCKAMUCK sind in Berlin schon ein Phänomen: Es gibt wenige Läden, in denen sie noch nicht gespielt haben und in einigen Läden darf diese Band nie wieder spielen.

Das kann man für eine blutjunge Punkband, die noch nicht mal ihr Abitur eingeholt hat, schon als Kompliment gelten lassen. Seltsamerweise finden sich auf CHUCKAMUCK-Konzerte oft viele Mitt- bis Enddreißiger, die von dem trashigen, selbstironischen bis albernen Garagen-Punk-Spektakel, dass diese lustigen vier veranstalten, total verzaubert sind.

Vielleicht erinnert es uns alle an früher, als wir selber solche Bands hatten. Als einfach kackfrech und mit wenig Fähigkeiten, aber großem Talent drauflos geschrammelt wurde. Gerade weil diese Jungspunde von vielen alten Musikszenemenschen so protegiert werden, habe ich sie immer etwas skeptisch beobachtet.

Auf Platte macht das allerdings einen wunderbar frischen Eindruck. Jetzt kommen also CHUCKAMUCK daher und sind eine der seltenen jungen Bands, die so klingen, als wäre erst gestern die „Porsche, Genscher, HSV“-LP von DIE GOLDENEN ZITRONEN rausgekommen oder als wäre Billy Childish mit seinen Milkshakes immer noch unterwegs.

Zwischen all der albernen Unbekümmertheit, der Selbstironie und dem Dilettantismus verstecken sich dazu noch ein paar wirkliche Songperlen, und die sind es wirklich wert entdeckt zu werden.