LAURA STEVENSON & THE CANS

Sit Resist

Laura Stevenson kommt aus einer sehr musikalischen Familie, hat doch ihr Großvater den internationalen weihnachtlichen Gassenhauer „Little drummer boy“ geschrieben. Das mal nur am Rande erwähnt, verbrachte sie ihre musikalische Jugend mit der Band BOMB THE MUSIC INDUSTRY.

Ihr Solo-Debütalbum „A Record“, das erst als Platte bei Asian Man Records angeboten wurde, nachdem das Material digital über 25.000 Mal aus dem Internet gesaugt wurde, hatte mich begeistert.

Umso glücklicher war ich, als ich bereits vor Monaten bei einem Mailorder die LP „Sit Resist“ entdeckte, zudem für einen moderaten Preis. Meine Erwartungen waren ziemlich hoch ... und ich wurde nicht enttäuscht: „Sit Resist“ ist wie der Vorgänger keine Sommerplatte, auch wenn sich manch fröhlich-leichte Melodie einschleicht, die auch von THROW THAT BEAT IN THE GARBAGECAN hätte sein können.

„Master of art“ und „The healthy one“ sind hervorragende Indiepop-Nummern, die sofort ins Ohr gehen. Aber ich freue mich darauf, Lauras Musik in den stürmischen und regnerischen Herbsttagen zu hören, denn unabhängig von den Texten ist hier so viel Gefühl, Melancholie und Sehnsucht zu spüren.

Die Instrumentierung der CANS reicht von spartanischem Piano über Streicher- bis hin zu Bläserarrangements. Die charmant-krachigen LoFi-Momente, wie sie auf „A Record“ immer wieder durchgekommen sind, fallen diesmal produktionsbedingt leider fast aus.

Lediglich „The wait“ geht in diese Richtung, was aber auch wieder die musikalische Bandbreite über Indie, Punk, Folk etc. beweist. Durch die eigenwillige Interpretation der Musiker um Laura mit ihrer einzigartigen Stimme ist „Sit Resist“ wieder etwas ganz Besonderes geworden.

Und ich hoffe weiter, LAURA STEVENSON & THE CANS irgendwann mal in einem kleinen Club in Deutschland zu sehen ...