KRUM BUMS

Cut The Nooze

Sicher ist Texas im Allgemeinen ein Grund für den wütenden Vollgas-Punkrock der Band mit dem putzigen Namen. Vielmehr waren es aber wohl Sound und Auftreten von Bands wie EXPLOITED oder G.B.H sowie tiefsitzende Unzufriedenheit mit der amerikanischen Gesellschaft, die schließlich zu einem kompromisslos angepissten und zugleich melodisch-hymnischen Hardcore-Punk, führten.

Zudem schien im Gründungsjahr 2000 die heimische Punk-Szene brach zu liegen, also hieß es „Tear it down and build it up again!“ Seitdem sind einige Releases draußen, weltweit unzählige Bühnen abgebrannt und bis auf die CASUALTIES hat ein Großteil der Konkurrenz bereits die Segel gestrichen.

Die Texaner verstehen sich als „non-racist, non-sexist, non-homophobic group of people“. Somit sind die Fronten klar und derzeit gibt es qualitativ kein Release im Genre, dass in puncto Vielschichtigkeit, musikalischem Können und Spritzigkeit ansatzweise mithalten könnte.

Außerdem bahnt sich die keifende Stimme des Sängers unweigerlich ihren Weg. Ja, das Album kann einiges, viel besser kann man diese Punk-Spielart eigentlich nicht mehr hinbekommen. „Poison myself“ und „Hit and run“ sind kompakte, eingängige Stücke.

Auch beim raketenschnellen „Gone forever“ beweist die Band, bei maximaler Wut und Aggression, musikalische Klasse. Damit wären wir auch schon beim Drama des Albums, denn zuviel Perfektionismus nimmt den Stücken ihre Lockerheit und Authentizität, die gerade im Punkrock den Unterschied machen.

So bleibt ein Gefühl von Kalkül und Business. Wenn ihr das ausblenden könnt, habt ihr hier die Top-Veröffentlichung im Stachelpunk-Bereich dieses Jahres.