METAL EVOLUTION

Sei es wegen des Fokus der Macher, des Fachwissens des Zuschauers oder wegen der Dramaturgie: eine (Musik-)Doku kann nie ohne Lücken sein. Manchmal aber kommt die Weisung von oben, hier von den „Metal Evolution“ 2011 gesendet habenden VH1 und MuchMore: keine Extreme, kein Black- und Death Metal.

Und so bleibt zum ersten Mal bei einer von Sam Dunn und Scot McFadyan gedrehten Doku ein schaler Nachgeschmack. Bisher hatte man sich von den Filmen der Kanadier unterhalten und informiert gefühlt, ob bei „Iron Maiden: Flight 666“ und „Rush: Beyond The Lighted Stage“ oder den allgemeiner konzeptionierten „Global Metal“ und „Metal: A Headbanger’s Journey“.

Das ist bei den elf je 40 Minuten langen Folgen von „Metal Evolution“ zwar nicht anders, denn die beiden haben wieder viel Arbeit, Zeit und Geld investiert und der schlaksige Dunn ist ein sympathischer „Moderator“ mit Liebe zum Detail.

Ihr Konzept, die Entwicklung des Metals mit musikhistorischen Stammbäumen zu erläutern, konnten sie aber nicht vollends befriedigend umsetzen. „Metal Evolution“ zeigt die Ursprünge, den Wachstum und die Krisen des Genres von den Sechzigern bis heute anhand von Interviews, Archivmaterial und Dunns Kommentaren teils intensiv, teils nur anreißend, die Entscheidung aber, diversen Subgenres je eine Folge primär zu widmen, reißt Löcher in die Geschichte.

Natürlich, Thrash Metal, die NWOBHM oder auch Glam stellen wichtige Phasen des Metals dar, und auch in den Folgen über Grunge und New Metal behält Dunn, trotz seiner Zweifel an der Zugehörigkeit zum Genre, das Leitthema im Fokus, aber hier verliert sich die Doku in Nischen – und lässt mit Black- und Death Metal eben zwei wichtige Subgenres außen vor.

Dunn und McFadyan wollen aber mittels Fundraising diese „lost episode“ nachdrehen und nachträglich in die Serie integrieren.