ELÄKELÄISET

Humppakalmisto

Man sollte meinen, die finnischen Polka-Spezialisten hätten mittlerweile bereits alles „verhumppat“, was die Verhumppung lohnt, aber siehe da, mit jedem Album schaffen es ELÄKELÄISET, die seit 1993 mit dieser schrägen Nummer der Finnenpolkaisierung einschlägiger Höhepunkte der Pop- und Rockgeschichte durch die Lande ziehen, noch ein paar weitere unglaubliche Coverversionen draufzulegen.

Mögen muss man das, klar, und es hilft, live wie zu Hause das eine oder andere alkoholische Getränk zu konsumieren, denn nur so stellt sich in der Regel die nötige Lockerheit ein, um diesen Angriff auf den guten Geschmack, unschuldiges Liedgut und die Lachmuskeln ertragen zu können – ganz zu schweigen von der Intuition, die es braucht, um aus den folkloristischen Humppa-Klängen die Originale herauszuhören – die typische Handbewegung zu dieser Band ist der Schlag mit der flachen Hand auf die Stirn, genau in dem Moment, da einen die Erkenntnis überfällt, welcher wunderschöne Songs hier dran glauben musste.

Recht italienisch geht es hier los, „O sole mio“ muss ertragen werden, mit „Guantanamera“ geht es „südlich“ weiter, „Black Betty“ von RAM JAM wird entsprechend verfahren, die Aussie-Hymne „Waltzing Matilda“ hat es irgendwie herausgefordert, mit „Swing low sweet chariot“ ist ein weiterer volkstümlicher Klassiker im Programm, und insgesamt hat man sich hier vermehrt altbekannter Traditionals bedient – das macht das Leben einfacher, gibt es hier doch keine Musikverlage, die einem die Neubearbeitung untersagen können, geschweige denn, dass Lizenzzahlungen fällig wären.

Einmal mehr garantieren ELÄKELÄISET großen Spaß beim heiteren Liederraten – ich bin gerne wieder dabeigewesen.