LES MARINELLIS

Île De Rêve

Sie ziehen weiterhin alle Register, die Garage-Pop-Wunderkinder aus Montréal. Bedenkt man, dass sie in nur vier Jahren bereits drei Alben veröffentlicht haben, und führt sich vor Augen, in welche Richtungen sie sich über diese kurze Distanz bereits entfaltet haben, kommt man kaum um die Feststellung umhin, dass LES MARINELLIS mittlerweile in einer ganz eigenen Liga spielen, in der nur wenige zeitgenössische Bands aus diesem Metier ihnen das Wasser reichen können.

Sie waren noch nie eine strenge Sixties- Garage-Psych-Pastiche, sondern eine unaufgeregte, melancholische Melange aus Acid-Psychedelia und Raw-Folk, aus Garagerock und Country-Pop, die als Trademark diesen ganz eigenen lakonisch-nöligen Gesang aufweist, vorgetragen im Zungenschlag des français québécois.

Diese Mischung mitsamt nudeligen Jangle-Parts, verträumter Sitar, Handclaps, Blumenkindermelodien und dem gesamten Wohlfühlprogramm vermittelt den Eindruck, man würde der Band beim Fahren eines entspannten Films folgen.

So erreichen sie mit großer stilistischer Schrittweite das höchste Niveau undogmatischer Popmusik, so dass es einer Majestätsbeleidigung gleichkäme, abermals darauf zu verweisen, dass LES MARINELLIS nach einem Bastard aus DEMON’S CLAWS, Jacques Dutronc und BEAT klingen, denn mittlerweile sind sie selbst die maßgebende Referenz.