PHASED

Aeon

Sechs Jahre hat sich die heavieste Band der Schweiz mit dem neuen, vierten Album Zeit gelassen, dessen Titel so kurz ist wie der der Vorgängers lang: „A Sort Of Spasmic Phlegm Induced By Leaden Fumes Of Pleasure“.

Seit Mitte der Neunziger schon hat sich Gitarrist und Sänger Chris Sigdell dem musikalischen Extremismus verschrieben, erst noiserockiger als MERCURY 4°F (von mir seinerzeit mit CHROME und HAWKWIND verglichen), dann unter dem Namen PHASED 4°F mit zunehmendem BLACK SABBATH-Einfluss, und seit der Jahrtausendwende schließlich als PHASED, die ihren Sound seinerzeit als „Psychedelic Deathrock“ beschrieben.

Bei den weiteren Alben verglich ich sie dann mit MELVINS, SAINT VITUS, KYUSS und QOTSA, und so sehr all diese Referenzen auch heute noch in Ansätzen stimmen, ist bei „Aeon“ doch eine übermächtig: SAINT VITUS.

So doomig waren PHASED noch nie, bisweilen ist der Bass- und Gitarrensound extrem nah dran an den kalifornischen Helden, wohingegen bei anderen Nummern eher atmosphärische, spacige Passagen in den Vordergrund treten.

Aufgenommen wurde „Aeon“ bereits 2014, am Schlagzeug wieder Marko Lehtinen, am Bass Michael Greilinger, und diese drei haben eines der eindrucksvollsten, schwersten Alben des Jahres 2015 veröffentlicht.

Mächtig und makellos.