RAEDON KONG

Critical Paths

Mit RAEDON KONG aus Louisiana versucht sich ein weiteres Duo daran, die spartanische Besetzung aus Drums, Gitarre und Gesang über die Dauer eines Albums nicht langweilig klingen zu lassen. Und im Gegensatz zu einigen anderen zu Recht vergessenen Bands, gelingt ihnen das auf „Critical Paths“ vorzüglich.

Das liegt vor allem daran, dass RAEDON KONG Lust und Talent haben, nicht nur die sonst für Duos typische Aggro-Riff-Schiene zu fahren, sondern fast schon psychedelisch unterwegs sind. So wird das Album zu einer kurzweiligen und liebevollen Ansammlung von sehr gut durchdachten Songs, die den ersten vier BLACK SABBATH-Alben genauso viel schulden wie HELMS ALEE oder dem Frühwerk von KING CRIMSON.

Vor allem die Vocal-Performance von Sänger/Gitarrist Stephen Sheppert (der mit dem Fuß-Synthesizer für wertvolle zusätzliche Akzente sorgt) ist ein maßgeblicher Qualitätsfaktor des Albums.

Leicht und schwebend im einen Moment und drückend-brachial im anderen, erzeugt er einen Sog, dem man sich in der richtigen Stimmung nicht entziehen kann. Die richtige Stimmung für „Critical Paths“ ist übrigens genau jetzt: Herbst, leicht angenehme Melancholie und dazu ein Drink.

Dankt mir später.