LIGA DER GEWÖHNLICHEN GENTLEMEN

Rüttel mal am Käfig, die Affen sollen was machen!

Album Nummer drei, das so genannte „schwierige“, gelingt der Hamburger Supergroup, wie zu erwarten, bestens. Mit müheloser Leichtigkeit schüttelt das Quintett zehn Songperlen zwischen Swinging Liverpool, Wigan-Casino und C86 aus dem Ärmel, die zwar nur in wenig von der Formel der Vorgänger abweichen, aber genug neue Ideen einbringen, dass ein Gewöhnungseffekt ausbleibt.

Ein beliebter Topos der Friedrichs’schen Textschreiberschule sind kleine Geschichten über schräge Außenseitertypen. Diesmal erhalten James Deans letzter Beifahrer Rolf Wütherich, van Gogh sowie die britische Esel-Retterin Mrs.

Svendsen musikalische Tribute, letztere mit einem wunderschönen „Penny Lane“-Flügelhorn-Solo. Die gut gelaunte Zitierwut der Liga macht auch vor den hochverehrten TELEVISION PERSONALITIES nicht Halt, „You are great but people are shit“ (Es geht um ein Treffen mit Vincent van Gogh!) ist nicht nur musikalisch an Dan Treacy in seinen besseren Momenten angelehnt, und dieser sang ja auch gern Oden an bildende Künstler (David Hockney, Salvador Dalí).

Und das einzige Instrumental, „Die Affen sind unruhig“ geht mit Dexys-Bläsern auf die Suche nach den jungen Soul-Rebellen. Eine Fußball-Nummer fehlt auch diesmal nicht, und leider ist danach, nach arg knappen dreißig Minuten schon Schluss.

Kurz und gut eben, die Liga liefert wie eh und je grundsolides Entertainment, nicht nur für Anorak- und Parkaträger!