ACRES

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Aus Liebe zur eigenen Band

Die Zukunft der britischen Band ACRES stand während der Pandemie auf der Kippe, wie Sänger Ben erzählt. Wie sie am Ende doch noch ihr neues Album „Burning Throne“ fertig bekommen haben, erklärt er uns hier.

Kurz nach der Veröffentlichung eures ersten Albums war die Welt im Lockdown – wie hat sich das auf ACRES ausgewirkt? Ich kann mir vorstellen, dass das keine einfache Zeit war.

Ja, es war wirklich scheiße, wir hatten gerade mal die Hälfte unseres Tourzyklus hinter uns, also war es schrecklich, dass uns das genommen wurde, es hat uns definitiv ein Stück zurückgeworfen. Aber es gab auch einige positive Aspekte, wir mussten uns selbst beibringen, wie man von zu Hause aus Demos produziert, ich musste lernen, wie ich meinen Gesang aufnehme, und wir konnten uns auch die Zeit nehmen, neue Musik zu schreiben. Und das ist etwas, wozu wir nie wirklich die Gelegenheit hatten, also war das super schön.

Wie haben die vergangenen Jahre das Songwriting und die Band selbst beeinflusst?
Sie hatten einen großen Einfluss, ich glaube, wir waren wütend und sehr frustriert, und das kann man der neuen Platte wirklich anhören. So sehr ich es auch liebe, Musik zu schreiben, so sehr liebe ich es auch, sie live zu spielen, und dass uns das so lange genommen wurde, hat uns alle angepisst.

Gab es jemals Momente, in denen es schwer war, mit der Band weiterzumachen?
Wir haben darüber gesprochen, die Band zu beenden, und an einem Punkt war es ziemlich knapp. Aber keiner von uns wollte das wirklich und wir konnten ein Licht am Ende des Tunnels sehen. Wir lieben diese Band und wir sind alle sehr dankbar dafür, dass wir Shows spielen und die Welt bereisen können, also würden wir das nicht leichtfertig aufgeben.

Euer Gitarrist Alex sagte, dass er wieder alleine schreiben musste, du hast auch deinen Teil der Demos allein produziert – wie hat sich diese Erfahrung auf das Album und den Weg, den ACRES einschlagen, ausgewirkt?
Am Anfang war es ein langsamer Prozess, ich glaube, nach „Lonely World“ hatten Alex und ich völlig unterschiedliche Vorstellungen davon, wie ACRES und das zweite Album klingen sollten. Wir brauchten bestimmt zehn Demos, bis wir wirklich etwas gefunden hatten, das uns beiden gefiel. Ich und unser alter Gitarrist Theo haben so ziemlich alles von „Lonely World“ zusammen geschrieben, bei „Burning Throne“ waren es nur ich und Alex, und es hat wirklich perfekt funktioniert. Diese Platte ist eine absolute Weiterentwicklung von „Lonely World“ und hat auch Aspekte von den ganz alten ACRES, wo Alex auch schon viel beigetragen hat. Aber wir wollten nie zweimal die gleiche Platte schreiben, und die Art, wie Alex und ich das zweite Album geschrieben haben, hat gut funktioniert!

Wenn du in ein paar Jahren auf „Burning Throne“ zurückblickst – was wird die eine Erinnerung sein, mit der du dieses Album verbinden wirst?
Jede Menge Zoom-Meetings und das Gefühl, etwas Großes geschaffen zu haben. Es gab Zeiten, in denen ich glaubte, wir werden niemals fertig, umso stolzer bin ich jetzt auf das Ergebnis!