AEON

Foto© by Tony Ãstman

Konstant inkonstant

Ganze neun Jahre hat das sich das Todeskommando von AEON Zeit für ein neues Album gelassen. In der Zwischenzeit wurden innerhalb der Band einige Mitglieder hin und her getauscht. Welchen Einfluss diese Wechsel auf den Stil der Schweden und das Songwriting allgemein hatte, erklärt uns Gitarrist Zeb Nilsson.

Zeb, warum hat es so lange gedauert, ein neues Album zu schreiben?

Einige Songs und Parts von „God Ends Here“ sind bereits 2014 entstanden, aber der eigentliche Schreibprozess begann erst 2018 oder 2019.

Einmal mehr musstet ihr die Schlagzeugerposition neu besetzen. Zwischen dem letzten und dem aktuellen Album sogar gleich dreimal! Wie schwer war es, einen neuen Drummer zu finden und warum hat Janne Jaloma den Job am Ende bekommen?
Es ist immer schwierig, einen Schlagzeuger für eine technische Death-Metal-Band zu finden. Und für eine Band wie AEON, die Nils Fjellström und Emil Wiksten als Mitglieder hatte, sind viele Schlagzeuger etwas eingeschüchtert, es überhaupt zu versuchen. Aber Janne ist natürlich ein phänomenaler Schlagzeuger und sein Stil passt perfekt zu unserem.

Außerdem ist es das Debüt von Tony Östman am Bass und die Rückkehr von Daniel Dlimi, der nach dem letzten Album zwischenzeitlich auch mal aus der Band ausgestiegen war. Was haben diese beiden zu „God Ends Here“ beigetragen?
Wir hatten ungefähr 16 oder 17 Songs zur Auswahl, die für die Veröffentlichung taugten. Daniel und Tony hatten jeweils drei geschrieben und von diesen schafften es je zwei auf das Album. Tony schrieb auch Texte für zwei der Lieder. Abgesehen davon hat es mich wirklich inspiriert beim Schreiben, sowohl Daniel als auch Tony in der Band zu haben.

Nach dem Songwriting seid ihr zu Ronnie Björnström zurückgekehrt – nach vielen Produzentenwechseln in der Vergangenheit.
Wir wissen, dass er gut mit uns kommuniziert, und er weiß, was wir von einem Mix und Master wollen.

Für mich klingt die neue Platte im Vergleich zu „Aeons Black“ immer noch sehr technisch, jedoch etwas epischer. Es im Grunde setzt dort an, wo das letzte Album aufgehört hat. Seid ihr mit Absicht in diese Richtung weitergegangen?
Ja, es begann als Insiderwitz. Wir hatten schon lange nichts mehr veröffentlicht und das vorherige Album hieß „Aeons Black“, also sagten wir, nennen wir dieses hier doch „Aeons Back“. Da es ein Scherz war, diskutierten wir, dass es vielleicht keine schlechte Idee wäre, das Album so zu beginnen, wie wir bei „Aeons Black“ aufgehört haben.

Wie schwer ist es, klassische Parts wie „Orpheus“, „Into the void“ oder die dem Death Metal entsprechenden Orchestrierungen der Songs zu schreiben und gleichzeitig nicht zu kitschig zu werden?
Ehrlich gesagt ist das für mich selbstverständlich. Ich habe mich bei anderen Projekten in den Neunzigern mit solchen Sachen beschäftigt und ich liebe epische Kompositionen wie Carl Orffs „Carmina Burana“ oder viele Filmsoundtracks. Ich habe kein Interesse daran, alles immer und immer wieder zu wiederholen.

Mit fünf guten bis sehr guten Platten in der Hinterhand, warum habt ihr nicht den Status, den andere Bands mit weniger gutem Material haben?
Ich möchte nicht denken, dass wir einen niedrigen Status innehaben. Fast jeder, der Death Metal mag, weiß, wer wir sind, ob er uns mag oder nicht, und das sollte als eine Art Status zählen, oder? Wenn du mit hohem Status Verkaufszahlen meinst, dann frag die Leute, die unsere Sachen nicht kaufen, haha.