CHAMBER

Foto© by Errick Easterday

Am Boden

Als wäre es nicht schon genug Druck, sein erstes Album aufzunehmen, welches als Visitenkarte für die ganze Karriere gelten kann, kamen für CHAMBER aus Nashville noch viele andere Probleme hinzu. Gitarrist Gabe erklärt uns, mit welchen Schwierigkeiten die Band zu kämpfen hatte.

Ich habe gelesen, dass euer Debüt „Cost Of Sacrifice“ in einer für euch sehr unsicheren und aufreibenden Zeit entstanden ist. Kannst du genauer erläutern, was da los war?


Tatsächlich war unser Leben ein einziger Trümmerhaufen. Ein paar von uns, ich eingeschlossen, waren quasi obdachlos und wir schliefen im Studio auf dem Boden, nachdem wir tagsüber dort die Songs aufgenommen haben. An diesem Album zu arbeiten, war das einzig Gute, was wir zu diesem Zeitpunkt im Leben hatten.

Inwieweit hat euch das als Menschen und Musiker wieder auf die Beine geholfen? Das muss ja Spuren bei euch hinterlassen haben, oder?
Wir haben das Album geschrieben und im Januar aufgenommen, bevor diese ganze Corona-Sache über uns hereingebrochen ist. Dieses Album fertiggestellt zu haben, hat mich persönlich mit einem Stolz erfüllt, den ich wirklich brauchte, denn ich war wirklich am Boden. Diese Songs zu schreiben, hat mich auch dazu gezwungen, zu üben und besser auf der Gitarre zu werden, was großartig ist und sich gerade auf lange Sicht auszahlen wird.

Was hast du selbst aus dieser schweren Zeit für dich mitgenommen und wie würdest du sagen, ist die Band an dieser Herausforderung gewachsen? Was habt ihr daraus für euch für Lehren gezogen?
Ich denke, das Album hat uns näher zusammenrücken lassen. Jacob und ich haben gemeinsam an den Texten gearbeitet und das Songwriting war ein sehr kollaborativer Prozess. Und dass wir mit Randy LeBoeuf arbeiten konnten, der als Produzent mit dabei war, hatte großen Einfluss darauf, wie das Album am Ende entstanden ist. Ich kann ihn gar nicht genug dafür loben.

Da es sich um euer Debütalbum handelt: Habt ihr euch darauf besonders vorbereitet oder seid ihr das Songwriting anders angegangen als bei der EP?
Wir sind da wesentlich strukturierter vorgegangen als bei der EP und haben den Songs mehr Struktur gegeben. Wir sind eine chaotische Band und wir wussten, wir können nicht einfach dreißig Minuten lang irgendwelche Riffs zusammenwerfen. Es muss für die Hörer ja auch bis zum Schluss interessant bleiben.