CROOKED ROYALS

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Weltoffen

Diese fünf Neuseeländer haben offenbar den Plan, die Welt zu erobern. „Quarter Life Dream“ ist ihr ambitioniertes und vielseitiges Debüt. Shouter Lee Mackley erzählt uns davon und blickt mit uns auf den modernen Metalcore sowie die Szene in Neuseeland.

Was ist das Beste, das man über „Quarter Life Dream“ sagen kann?

Dass wir Zugang zwischen den Extremen bieten: Mal ist der Vibe eher prog-y und technisch, mal etwas eingängiger. Wie dem auch sei, wir legen auf den Metalcore-Sound noch einen drauf, ob Rap, Screams oder große Refrains. Wir präsentieren das Gesamtpaket.

Ihr sprecht auf „Quarter Life Dream“ über die Herausforderungen, die wir in unseren Zwanzigern durchleben oder durchlebt haben. Wie sah die Zeit für euch aus?
Wir fühlten uns festgefahren in dem ersten Job nach der Uni, hatten Sorgen, nebenbei und vor allem während der Pandemie, Musik zu schreiben. Die Zwanziger werden oft als die verschwendeten Jahre bezeichnet, weil man vieles ausprobiert. Dabei entsteht viel Druck, den man ausbalancieren muss. Aber letztendlich sind die Zwanziger auch nur eine Zahl. Ist das Leben nicht vom ersten Tag an wundervoll?

Ihr experimentiert mit den verschiedensten Stilen herum ...
Ja, wir lieben es, uns mit verschiedenen Genres zu befassen, von klassisch bis heavy, von Progressive bis Post-Punk ... Im Studio entstehen so immer wieder interessante Situationen: Wir beginnen, über einen Song zu diskutieren und ein paar Stunden später schreiben wir einen Track, der völlig anders klingt, dennoch unter Beachtung der ursprünglichen Idee.

Ich habe mal einen Kommentar gelesen, der euren Sound als eine moderne Version des Metalcore aus den frühen Zehner Jahren beschrieb. Ihr habt damals positiv darauf reagiert. Was gefällt euch an der Beschreibung?
Ganz ehrlich? Ich weiß gar nicht, ob mir das so gut gefällt, haha! Vielleicht schmeichelt uns das Wort „modern“. Ich denke dabei an progressive Musik und das ist schließlich der Kern unseres Songwritings. Ich will aber gar nicht in irgendeine Schublade gesteckt werden. Wir arbeiten daran, so originell wie möglich zu sein. Ich finde insbesondere den Wandel des Metalcore so spannend. Es gibt mittlerweile verschiedenste Facetten, von Oldschool-Metalcore bis Deathcore, progressiveres und melodischeres Zeug. Ist das nicht großartig?

Ihr kommt aus Neuseeland. Wie würdest du die Szene dort beschreiben? Spürt ihr Einflüsse der doch sehr großen australischen Metalcore-Szene? Und wie nervig ist es, als Neuseeländer auf Australien an­gesprochen zu werden?
Hahaha, keine Sorge! Respekt an Australien! Wir haben eine sehr kleine Szene in Neuseeland, aber es ist wirklich interessant zu sehen, dass die meisten Bands hierzulande nicht nur talentiert sind, sondern auch einen klaren Plan für ihre Zukunft haben. Und ja, ich glaube, wenn eines der einflussreichsten Länder der alternativen Musik dein Nachbar ist, dann färbt das schon ab.