DEFOCUS

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Druck und Tod

Mit DEFOCUS hat sich das renommierte Label Arising Empire wieder mal einen beeindruckenden Newcomer an Bord geholt. Die Metalcore-Band aus Aalen fühlt sich aber nicht unter Druck gesetzt, sondern liefert mit ihrem Debüt „In The Eye Of Death We Are All The Same“ überzeugend ab. Sänger Simon und Gitarrist Jeff geben uns Auskunft.

Ihr seid mit eurem Debütalbum direkt bei einem nicht unbekannten Label untergekommen – wie geht man mit solchen Vorschusslorbeeren um? Hat euch das unter Druck gesetzt?

Jeff: Das stimmt, mit Arising Empire sind wir bei einem wirklich großartigen Label und einem super Team gelandet. In erster Linie freuen wir uns natürlich riesig, es ist in so einer Situation nicht selbstverständlich sofort einen Labeldeal zu bekommen, und das wissen wir daher wirklich zu schätzen. Die Tatsache, dass es zu diesem Signing kam, hat uns wahrscheinlich mehr gehypet als unter Druck gesetzt, da es uns gezeigt hat, dass das, was wir machen, auch wirklich Gefallen findet. Man kann natürlich aber nicht leugnen, dass eine gewisse Spannung entsteht, wenn man sich überlegt, mit welchen Bands man nun im selben Label unter Vertrag steht. Wobei das Wort ‚Druck‘ wahrscheinlich der falsche Begriff ist, es fühlt sich eher an wie, wenn man bei einer Show kurz davor steht, mit der Band auf die Bühne zu gehen. Man ist etwas aufgeregt und wartet darauf, dass es endlich losgeht, da man seine Musik präsentieren möchte, und man ist natürlich auch gespannt, wie die Songs ankommen werden. Wir sehen das Ganze mega positiv und sind daher eher dankbar, dass wir die Möglichkeit und diese Plattform in Aussicht gestellt bekommen haben.

„In The Eye Of Death We Are All The Same“ – ein Titel, der gerade in der jetzigen Zeit eine gewisse Abgründigkeit hat. Was genau wolltet ihr mit dem Albumtitel ausdrücken und inwiefern spiegelt er die Stimmung des Albums wider?
Simon: Der Titel symbolisiert für uns eine gewisse Gleichheit. Egal wer wir sind, welche Stellung wir in dieser Gesellschaft einnehmen oder wie wir uns verhalten: Spätestens vor dem Tod sind wir alle gleich. In erster Linie ist dieser Satz ein Ausschnitt aus dem Song „Common grave“, der die Zerstörung der Umwelt thematisiert. In diesem Fall lag der Fokus darauf zu zeigen, dass alle Menschen dasselbe Schicksal erwartet, egal wie reich oder wohlhabend sie sind. Dennoch hatte dieser Satz für uns eine viel tiefgreifendere Bedeutung, die weit über „Common grave“ rausgeht, da er die Zerrissenheit unserer Gesellschaft widerspiegelt. Eine Zerrissenheit, die sich wie eine Krankheit ausbreitet, wie auch im Song „Disease“ beschrieben. Zugegeben, der Albumtitel hat in der jetzigen Zeit eine besondere Schwere und wir hoffen, dass uns allen noch mal bewusst wird, dass wir trotz aller Individualität an erster Stelle Menschen sind.