FROM ASHES TO NEW

Foto© by Jeremy Saffer

Nu Metal am ganzen Körper

Rap und Rock zu vermischen war nicht immer selbstverständlich. Schon als Anfang der Zweitausender Nu Metal populär wurde, rümpften viele etablierte Metaller die Nase. Als der Hype vorbei war, wurde Nu Metal erneut belächelt, auch wenn eine ganze Generation von Musiker:innen und Hörer:innen davon beeinflusst wurde. Nun steht Nu Metal vor einem Comeback und das kommt FROM ASHES TO NEW aus Pennsylvania nur recht. Wir reden mit Sänger Danny über das Phänomen und kommen dabei auch kurz auf sein recht ungewöhnliches Bühnenoutfit zu sprechen.

Ich habe neulich einen Post auf eurem Instagram gesehen, in dem ihr sagt, dass 2013 ein Tiefpunkt für euer Genre war und dass die Leute anfangs nicht an eure Musik geglaubt haben. Was hat euch dazu gebracht, trotzdem hart für euren Traum zu arbeiten und die Band zu werden, die ihr heute seid?

Uns ging es nie darum, das zu tun, was populär ist. Wir machen diese Musik, weil es uns Spaß macht, und das wird immer der Grund sein, warum wir Musik machen, egal in welchem Genre.

In unserem letzten Interview haben wir darüber gesprochen, dass die Kombination aus Rap und Rock ein Comeback erlebt. Jetzt, ein paar Jahre später: Wie fühlt sich die Musikszene für dich an? Ist das Comeback immer noch ein Ding? Ist es von Dauer?
Google Trends zeigt, dass die Suchanfragen nach Nu Metal ein Allzeithoch erreicht haben. Immer mehr Bands beginnen, Rap in ihren Rock und Metal einzubauen. Da HipHop jetzt das größte Genre in Amerika ist, glaube ich, dass Rap im Rock bleiben wird.

Was, denkst du, haben diese Jahre der Zweifel an euch mit dir und der Band gemacht? Wie haben sich die Band und du persönlich während eurer Karriere dadurch entwickelt?
Anfangs, glaube ich, konnten wir uns dadurch abheben, was für das Wachstum der Band sehr gut war. Aber es gab definitiv Zeiten, in denen es sich wie ein harter Kampf anfühlte, weil Rap-Rock mit einem Stigma behaftet war. Ich glaube, wir haben unser Handwerk so verfeinert, dass wir für Leute, die das Genre in der Vergangenheit nicht mochten, mehr und mehr schmackhaft sind.

„Blackout“ ist ein Prequel zu eurem ersten Album „Day One“, es spielt in einer prä-apokalyptischen Welt ... Was in etwa die Welt ist, in der wir gerade leben: globale Erwärmung, Krieg, eine Pandemie, die wir gerade überstanden haben. Welchen Standpunkt wollt ihr euren Fans mit „Blackout“ vermitteln?
Ich denke, eine Botschaft, die man von dieser Platte mitnehmen kann, ist, dass es viel Schmerz in dieser Welt gibt und dass leider sehr viel davon selbstverschuldet ist. Wir haben diese Art von Botschaft nicht unbedingt angestrebt, aber ich glaube, dass sie sich beim Schreiben ganz natürlich ergeben hat. Wenn wir den Schaden erkennen, den wir uns selbst zufügen, und uns bemühen, das zu korrigieren, können wir uns selbst und damit auch die Welt um uns herum verbessern.

Ich muss einfach fragen: Ich habe das Video von dir gesehen, in dem du die Weste erklärst, die du auf der Bühne trägst. Kannst du uns noch einmal beschreiben, welchen Effekt die Weste hat?
Es ist eine haptische Weste, die für VR-Spiele entwickelt wurde. Sie pulsiert und vibriert als Reaktion auf Dinge, die im Spiel passieren. Sie verfügt über eine Audiofunktion, die ich für unsere Live-Show genutzt habe, so dass jedes Mal, wenn eine Kick-Drum oder ein Bass-Drop ertönt, die gesamte Weste vibriert und ich die Musik buchstäblich spüren kann. Es ist, als ob man in einem Auto mit einem verbesserten Soundsystem sitzt und die Lautstärke voll aufgedreht ist. Wenn es losgeht, spürt man die Wucht am ganzen Körper.