JERA ON AIR

Foto© by Kealeyphotography

My festival

Das niederländische Jera On Air hat sich mittlerweile in der europäischen Festivallandschaft etabliert. Thijs Vogels, PR-Manager, Vize-Präsident und Booker des Festivals, nimmt uns eine Runde mit zu seinem Festival.

Nur noch ein paar Wochen bis zum Jera On Air! Lass uns einen Blick hinter die Kulissen werfen, was passiert da in die letzten Wochen vor einem Festival?

Die letzten Wochen sind meistens ziemlich hektisch. Jedes Detail muss doppelt geprüft werden. Haben wir das organisiert? Wie haben wir jenes wieder bedacht? Wer war dafür verantwortlich? Wie ist die Wettervorhersage? Gibt es irgendwelche Verkehrsprobleme in der Gegend? Wie sieht es mit dem Kartenverkauf aus? Und so weiter. Und auch alle externen Leute wachen jeden Tag mit allen möglichen Fragen auf. Es ist also spannend und aufregend zugleich.

Lass uns über eines der wichtigsten Dinge auf einem Festival sprechen – das Line-up! Wie zufrieden seid ihr mit der diesjährigen Ausgabe von Jera On Air?
Wir sind definitiv sehr zufrieden mit dem Line-up. Wenn du mich fragst, ist es das beste Line-up, das wir bisher hatten. Und ich sage das jetzt schon seit einigen Jahren, also ja, wir sind mehr als zufrieden. Meine persönliche Favoriten sind RANCID, aber es gibt viele Bands, die ich an diesem Wochenende unbedingt sehen möchte. LORNA SHORE und SLEEP TOKEN zum Beispiel. Die sind im Moment wirklich angesagt. Ich bin auch neugierig, wie unser Publikum auf Bands wie MESHUGGAH und CARPENTER BRUT reagieren wird, da sie ein wenig am Rande der von uns gebuchten Genres liegen, uns aber neue Perspektiven bieten könnten.

Sei ehrlich, wie viele Bierbecher werden dieses Jahr auf die kürzlich wiedervereinigten JOHN COFFEY geworfen werden?
Ich hoffe null. Die Band ist zu gut, um nur mit dem Biervorfall in Verbindung gebracht zu werden. Obwohl es ein wirklich cooles Video war.

Jedes Jahr fängt jemand eine Diskussion darüber an, dass Rock-Headliner aussterben werden, wenn Bands wie METALLICA oder IRON MAIDEN aufhören zu touren. Was ist dein Standpunkt dazu? Gibt es Bands, die in diese Fußstapfen treten können?
Ich sehe das nicht so. Schau dir Bands wie BEARTOOTH, TURNSTILE und ELECTRIC CALLBOY an. Sie alle wachsen schnell und wären in der Lage, unser Festival in den nächsten Jahren zu headlinen. Wir haben natürlich unsere eigene Wunschliste für Headliner, aber am Ende kommt es darauf an, wer auf Tournee ist und wer am besten in die Vakanz passt, außerdem sollte es in unser finanzielles Konzept passen.

Obwohl Jera On Air ein sehr internationales Line-up hat, habe ich das Gefühl, dass es auch einen „Dutch Touch“ hat – es gibt immer Namen, die ich aus der niederländischen Szene kenne. Wie wichtig ist es euch, dass auch einheimische Bands vertreten sind?
Das ist sehr wichtig für uns. Nicht nur die niederländischen, sondern auch die belgischen und deutschen Bands. Wir wollen die lokale Szene am Leben erhalten und das ist nur möglich, wenn man diesen Bands die Chance gibt, auf größeren Festivals zu spielen, damit sie ihre Fanbase vergrößern können! Und auf der anderen Seite wollen wir den Fans zeigen, dass unsere eigene Szene immer noch stark ist.

Hast du einen Lieblingsmoment, den du gerne mit uns teilen würdest?
Nun, das muss die NOFX-Show im Jahr 2018 mit dem achtzigköpfigen Orchester sein, das wir für sie organisiert haben. Es war nicht der perfekte Auftritt, aber es war toll, den ganzen Prozess des Zusammenstellens zu durchlaufen und etwas Besonderes zu machen, das man nur beim Jera On Air sehen kann.

Jera On Air: 22.-24. Juni 2023, NL-Ysselsteyn