KINGS NEVER DIE

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Kein Nebenprojekt

Dan Nastasi war Gitarrist bei DOG EAT DOG, als diese mit „All Boro Kings“ das Album veröffentlichten, mit dem sie heute noch touren, davor spielte er bei MUCKY PUP. Evan Ivkovich kennt man auch als Bassisten von WISDOM IN CHAINS. Auch Danny Schuler von BIOHAZARD mischt bei KINGS NEVER DIE mit. Trotzdem wollen die Musiker die Band nicht als Nebenprojekt verstanden wissen.

Die Mitglieder von KINGS NEVER DIE haben in der Vergangenheit in bekannten Bands gespielt – aber obwohl ihr euch dort wohl fühlt, wo ihr herkommt, es scheint so, als wolltet ihr, dass es etwas Eigenes ist und nicht eine Art von „Feat. members of“-Band oder Nebenprojekt.

Dan: Von Anfang an ging es uns darum, etwas Echtes und Ehrliches zu machen. Macht keinen Fehler, es ist ein Neuanfang, aber KINGS NEVER DIE ist eine eigene Sache. Sicherlich kein Nebenprojekt, auch wenn die Leute Danny immer mit BIOHAZARD oder Evan mit WISDOM IN CHAINS in Verbindung bringen werden. Diese Bands sind in meinen Augen unglaublich, und ich könnte nicht glücklicher sein, wenn Bio zusammenkommen und Shows spielen oder wenn Wisdom auftreten. Nicht viele wissen es, aber die erste EP, „Raise A Glass“, haben wir Anfang 2020 herausgebracht, etwa fünf Wochen bevor das mit Corona losging. Natürlich wurde das aufgrund des Timings irgendwie gestoppt, aber das gab uns auch eine gute Chance, die Dinge wirklich dahin zu bringen, wo wir sie haben wollten. Musikalisch und vom Material her, mit den Leuten, mit denen wir es machen wollten. Die „Good Times And The Bad“-EP war dann eine rein digitale Veröffentlichung und ein Pre-Release zum aktuellen Album „All The Rats“. In meinen Augen ist dies der Beginn von etwas und wir hoffen, dass es den Leuten gefällt und sie es sehen wollen.

Ist es schwer, etwas Neues zu beginnen, wenn die Leute euch immer mit euren alten Bands in Verbindung bringen? Ich meine, dieses Interview hat mit der Auflistung eurer alten Bands begonnen und ich bin mir sicher, dass viele Leute euch nur deswegen kennen.
Evan: Wir klingen nicht wie eine unserer anderen Bands, also steht es musikalisch für sich selbst. Wenn die Leute bereits Fans unserer anderen Bands waren, werden sie es sich eher anhören. Ich sehe das nicht als etwas Schlechtes an, denn am Ende des Tages steht und fällt es mit der Qualität der Songs.
Dan: Ich stimme zu, wenn Fans der alten DOG EAT DOG-„All Boro Kings“-Ära von uns etwas Ähnliches erwarten, werden sie es hier wahrscheinlich nicht bekommen. Dasselbe gilt für BIOHAZARD-Fans. Aber sie werden einen neueren, moderneren Ansatz von Leuten bekommen, die diese Sounds mitgestaltet haben. Daran ist nichts auszusetzen. Seien wir doch mal ehrlich, bei KINGS NEVER DIE ist es etwas geradlinigerer Hardcore, manchmal etwas melodischer oder zum Mitsingen und mit Dylan am Mikro, der einem ins Gesicht schreit. Ein kleiner Hauch von Metal, Punkrock. KINGS NEVER DIE sind ein Produkt aus all diesen Teilen. Ich weiß, dass ich als Songschreiber jetzt ein ganz anderer Kopf bin als bei meinen früheren Bands oder Zeiten in meinem Leben, und ich möchte Songs schreiben, die eine positive und echte Lebenseinstellung vermitteln. Besonders textlich. Ich möchte Musik machen, bei der sich die Leute gut fühlen und dankbar für all die guten Dinge im Leben sind und nicht in dem Negativen verweilen, das das Leben manchmal zu bieten hat.

Ist es schwer, nach so langer Zeit in der Szene eine neue Band zu gründen, in einem Umfeld, das sich sehr verändert hat, seit ihr angefangen habt, Musik zu machen? Oder fühlt es sich immer noch wie damals an, wenn ihr Songs schreibt?
Dan: Manchmal ja, manchmal nein. Es fühlt sich an wie früher, wenn man schreibt, an Ideen arbeitet und das Material zusammenstellt. Ich weiß, dass ich gerne alleine an einer neuen Idee arbeite und sie dann in die Band einbringe, wenn ich denke, dass ich wirklich etwas habe. Ich liebe es, wenn die Band zusammenkommt und die Songs von jedem Einzelnen so gestaltet und gespielt werden, wie er sie hört. Auf diese Weise entstehen neue Ideen und bessere Songs kommen immer von guten Leuten, die gerne zusammen spielen. Das wird immer dasselbe sein, pures Adrenalin und Kreativität. Der Unterschied jetzt ist, dass jeder mit neuer Musik überflutet wird. Auch wenn es nur ein Klick auf dem Computer ist, gibt es so viel da draußen und es ist einfach schwieriger, die Leute dazu zu bringen, deiner Musik eine Chance zu geben. Ich habe das Gefühl, wenn die Leute unsere Songs hören, werden sie auch darauf reagieren. Zumindest hoffe ich das immer. Ich würde mich freuen, wenn die Leute erkennen, was wir in unserer Musik und unseren Liedern zu sagen haben und auf die positiven Botschaften reagieren.
Evan: Wenn wir an neuen Songs arbeiten oder unser Set üben, kommt ein gewisser Enthusiasmus auf, den ich ansteckend fand, als ich in die Band kam. Man könnte vermuten, dass die Jungs bereits abgestumpft sind, nachdem sie so lange dabei sind, aber das ist nicht der Fall. Die Szene hat sich in mancher Hinsicht verändert, aber wir haben einfach Spaß an dem, was wir als Band tun. Wir machen Musik, die wir mögen und die hoffentlich auch andere mögen werden.