LONELY SPRING

Foto© by Katharina Aigner

Call it a comeback

Pop-Punk ist zurück! Gerade Ex-BLINK-182-Drummer Travis Barker ist in den USA ein treibender Faktor für immer neue Bands und Künstler. Auch an LONELY SPRING aus Passau ging diese Entwicklung nicht vorbei. Wir sprechen mit den Brüdern Julian und Simon über Pop-Punk 2021.

Pop-Punk/Emo hat im letzten Jahr ein kleines Comeback gefeiert – nicht zuletzt wegen Travis Barker. Auch wenn ihr jetzt noch nicht mit Travis gearbeitet habt, wie stehst du zu diesem Comeback? Ist es überhaupt eins?

Jules: Auf jeden Fall ist es ein Comeback! Das Ganze bringt nicht nur den punkigen Spirit der 2000er Jahre zurück, sondern macht auch Hoffnung, dass genau dieses Comeback von echter Gitarrenmusik, gepaart mit den elektronischen Einflüssen moderner Genres, uns die richtige Nische auf dem Markt für unser Debütalbum eröffnet hat.
Simon: Wir sind mit Bands wie BLINK-182 und SUM 41 aufgewachsen, dementsprechend würden wir uns sogar wünschen, uns in dieser Szene mit unserer eigenen Musik Jahre später wiederzufinden.

Profitiert ihr davon, dass die Szene aktuell wieder mehr Fahrt aufnimmt?
Simon: Absolut! LONELY SPRING waren für uns immer alles, was wir selbst mitbringen in die Band. Und da wir sowohl Popmusiker wie Harry Styles, aber auch Bands aus den härteren Genres total feiern, wollten wir uns nie so richtig für eine Richtung entscheiden und wählten stattdessen den Weg, einfach wir selbst zu sein.

Es ist vielleicht nur mein Eindruck, aber auf „Change The Waters“ klingt für mich das mit, was Emo und Pop-Punk eigentlich zu jeder Phase ausgemacht hat, sei es in den Neunzigern oder danach: diese „Teenage Angst“, die eben meist nur dann authentisch ist, wenn sie von jungen Menschen kommt. Würdest du dem zustimmen?
Jules: Für uns ist die Musik, die wir schreiben, ein notwendiges Ventil und das ist es schon lange. Demzufolge fängt die Geschichte unseres Debütalbums schon früh an, als wir Zwillingsbrüder damals zum ersten Mal „Hum hallelujah“ von FALL OUT BOY von unserem großen Bruder vorgespielt bekommen haben, und geht Jahre später bis zu der Zeit, als wir plötzlich 23 waren und versuchten, die Welt, in die wir hineingestolpert sind, zu verstehen.

„Change The Waters“ ist euer Debüt. Hattet ihr euch klare Ziele dafür gesteckt? Wohin wollt ihr mit diesem Album?
Jules: Wir hoffen natürlich auch, dass bemerkt und anerkannt wird, wie viel Arbeit und Emotionen in diesem auf Band gebrachten Lebensabschnitt steckt und es die Menschen, die das Album hören, vielleicht sogar motiviert oder gar inspiriert, sich selbst zu verwirklichen, an sich zu glauben und wie wir den eigenen Träumen nachzujagen.
Simon: Ohne Bands wie MY CHEMICAL ROMANCE hätten wir uns wahrscheinlich deutlich weniger erfolgreich durch unsere Jugend gekämpft. In den dunkelsten Momenten gab es uns enorm viel Kraft und Durchhaltevermögen, wenn uns Bands durch ihre Platten mitgeteilt haben, dass es ihnen ähnlich erging und sie es auch da herausgeschafft haben. Das ist es, was „Change The Waters“ für uns darstellt, denn nun sind wir an der Reihe, den Kids von heute Hoffnung zu geben. Die Kids von damals helfen den Kids von heute, so wie uns die Kids der Vorgängergeneration immer wieder aufgemuntert haben. Wenn wir auch nur einem Menschen durch den Tag helfen, dann war es das alles bereits wert. Wir hoffen, dass wir mit „Change The Waters“ eben genau das machen, Mut.