LUSTMORD

Foto© by Tracey Roberts

Coversongs

Wenn ein Künstler mit einer so umfassenden Cover-Compilation geehrt wird wie der Musiker Brian Williams aka LUSTMORD, dann kann sein Werk nicht ganz unbedeutend sein. Dass ein Industrial- und Dark-Ambient-Musiker im Fuze auftaucht, liegt vor allem an denen, die sich auf „The Other“ mit ihren Versionen an seinen Tracks versuchen. So geben sich hier unter anderem MONO, THE OCEAN, ÅRABROT, CROWN und GODFLESH die Klinke in die Hand. Brian erzählt uns ein wenig darüber, wie er zu der Compilation steht.

Dass eure Musik von so vielen verschiedenen Künstlern neu interpretiert wird, muss ein ganz besonderes Gefühl sein. Was hältst du davon, dass LUSTMORD-Tracks von so vielen außergewöhnlichen Musikern gespielt werden?

Es ist sicherlich eine interessante Ansammlung von Künstlern und ich fühle mich ausgesprochen geehrt, dass sie sich entschieden haben, Teil des Projekts zu sein. „Außergewöhnlich“ ist eine gute Sache, nach der man streben sollte, und ich bin stolz darauf, mit solchen Leuten in Verbindung gebracht zu werden.

Auf dem Album sind sehr unterschiedliche Künstler aus verschiedenen Genres vertreten. Warum, glaubst du, können sie sich alle auf LUSTMORD einigen? Warum spricht dein Sound so viele verschiedene Künstler an?
Ich versuche bewusst, meine Arbeit zeitlos zu gestalten, und die Stimmung ist eine sehr ursprüngliche, daher denke ich, dass sie die Menschen auf einer tieferen Ebene anspricht, die über Kategorien wie ein Genre hinausgeht.

Als du die Songs geschrieben hast, hattest du eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie sie klingen sollten. Fühlt es sich jetzt nicht seltsam an, diese Songs auf eine ganz andere Art zu hören?
Ich habe sehr spezifische Ideen, wenn ich aufnehme, und bestimmte Klänge werden aus einem bestimmten Grund verwendet, aber es hört sich nicht seltsam an, die Tracks so zu hören, wie sie von anderen interpretiert werden, da ich denke, dass unterschiedliche künstlerische Perspektiven und Interpretationen eine gesunde Sache sind. Meine Arbeit ist kein Kanon, sondern einfach meine eigene Sicht der Dinge.

Gibt es einen Track auf dem Album, auf den du dich am meisten gefreut hast? Gibt es zum Beispiel Künstler, auf deren Interpretation deiner Musik du besonders gespannt warst?
Ich habe mich besonders auf den Beitrag von BOHREN & DER CLUB OF GORE gefreut und ich muss sagen, dass sie mich nicht enttäuscht haben.

„Er Ob Os“ ist auf dem Album in zwei verschiedenen Fassungen enthalten – hast du eine Lieblingsversion des Stücks?
Es wäre nicht fair von mir, einen Favoriten zu wählen, das überlasse ich dem Hörer.

Riesige Cover-Compilations sind etwas, das das Lebenswerk eines Künstlers würdigt. Du bist jetzt seit über vier Jahrzehnten aktiv. Fühlt es sich so an, als wäre es zu früh gewesen für diese Art von Ehre? Du bist doch noch nicht fertig, oder?
Ich fürchte, ihr habt mich nicht zum letzten Mal gesehen, da gibt es noch etliche andere Dinge, die ich vorhabe zu tun. Dies ist, wie das Leben im Allgemeinen, nur eine weitere interessante Begegnung auf dem Weg ...