PARIAH

Foto© by Julia Strücker

My hometown

Was lange währt, wird endlich gut, denn zwei Jahre nach ihrer EP „Divided By Choice“ erscheint mit „No Truth“ nun endlich das Debütalbum der Bottroper Melodic-Hardcore-Hoffnung THE PARIAH. Passend dazu sprechen wir mit der Band über ihre Heimat, den Ruhrpott.

Auf eurer Facebook-Seite ist „Bottrop“ als Heimatstadt angegeben. Was unterscheidet Bottrop von anderen Städten im Ruhrpott?

Abgesehen von der Tatsache, dass die Ursprünge der Band in Bottrop liegen, unterscheidet Bottrop sich nur geringfügig von anderen Städten der Region. Bottrop ist im Vergleich wohl verhältnismäßig klein, wir waren sogar lange Zeit die kleinste Großstadt der Welt (!), daher ist es bei uns wahrscheinlicher, auf bekannte Gesichter zu treffen, als es vielleicht in größeren Ruhrgebietsstädten der Fall ist.

Das Ruhrgebiet war immer bekannt für eine starke Hard- und Metalcore-Szene. Wie seid ihr mit dieser Art von Musik in Berührung gekommen? Wo liegen die Ursprünge von THE PARIAH?
Wir alle haben unsere frühen und weniger frühen Jahre in verschiedensten Jugendzentren hier verbracht. Anstatt auf der Kirmes abzuhängen, besuchten wir Konzerte, traten irgendwann mit eigenen Bands auf und haben dadurch die sogenannte „Musikszene“ des Ruhrgebiets kennen gelernt.

Spiegelt sich eure Herkunft in der Musik wider?
Die Gegend hier ist teilweise schon etwas rough, nicht super rough, aber mindestens rough-light. Wie schon Jay Z gesagt hat, „It’s a hard Pott life“. Ich denke, dass sich dies auch in unserer Musik niederschlägt, da wir eigentlich immer Wert darauf legen, dass unsere Musik nicht zu soft wird. Es gibt genug Bands, die ihren Schwerpunkt eher in der ersten Hälfte der Schubladenbezeichnung Melodic Hardcore sehen, was wir bewusst vermeiden wollen.

Der Pott gilt ja als das „Schmuddelkind der Nation“. Was muss man eurer Meinung nach vom Ruhrgebiet gesehen haben?
Jeder, der einen Trip ins Ruhrgebiet plant, wird sicher von der Zeche Zollverein in Essen, dem Gasometer in Oberhausen, vielleicht sogar vom Tetraeder in Bottrop gehört haben. Wer das Ruhrgebiet, insbesondere Bottrop richtig kennen lernen will, besucht am besten das Stadtcafé. Können wir wärmstens empfehlen!

Das Ruhrgebiet liegt sehr zentral in Deutschland. Somit habt ihr einen guten Ausgangspunkt als Band. Glaubt ihr, in Zeiten des Internets ist es noch wichtig, wo eine Band herkommt, oder haben alle Künstler die gleichen Chancen?
Das Internet hat natürlich viele Vorteile in der Kommunikation mit Bookern, Fans und Veranstaltern geschaffen. Es ist aber schwierig zu beurteilen, wie groß die daraus resultierenden Vorteile im Vergleich zu Zeiten vor Facebook und ähnlichen Plattformen sind. Generell ist es in größeren Städten oft so, dass es eine gewisse Übersättigung an Angeboten gibt, was natürlich Meckern auf hohem Niveau ist. Dafür gibt es auf dem Land weniger Konzerte, die dann aber vielleicht besser besucht sind, wenn mal eines stattfindet. Es kommt wohl immer darauf an, was man aus seiner Ausgangslage macht. Vor allem bei Bands wie uns, die mit ihrer Musik ein Nischenpublikum ansprechen, bleibt das Veranstalten von Shows über kurz oder lang an den Bands selber hängen.