POPTROPICASLUTZ!

Foto© by John Choi

My sound

Das amerikanische Duo orientiert sich an einem Sound der vor zehn, fünfzehn Jahren für kurze Zeit extrem populär war. Pop-Punk wurde auf einmal sehr elektronisch, mit Betonung auf Pop. Die Bands nutzten Vocoder und in erster Linie elektronische Beats. Genauso schnell, wie dieser Trend aufkam, verschwand er auch wieder. POPTROPICASLUTZ! sind eigentlich noch zu jung, um diese kurze Phase bewusst mitbekommen zu haben, ihr Sound ist dennoch davon beeinflusst.

Euer Album „Face For The Radio“ erinnert stark an Elektro-Pop-Punk-Bands von vor zehn Jahren – habt ihr euch so was damals angehört?

Nick: Ja und nein. Als diese Bands auf ihrem Höhepunkt waren, waren Christian und ich noch zu jung und kannten nur die Songs, die im Radio liefen. Aber als wir älter wurden, haben wir uns definitiv mehr mit diesem Phänomen beschäftigt.

Es war, als ob Bands wie METRO STATION, 3OH!3 oder COBRA STARSHIP innerhalb kürzester Zeit aufpoppten und wieder weg waren. Denkt ihr, dass es ein Comeback dieses Sounds gibt?
Nick: Ich glaube, Hyper-Pop ist das, was einem Revival dieses Stils am nächsten kommt.
Christian: Ja, aber es fühlt sich nicht ganz so an, da es nicht so zugänglich für den Mainstream ist.

Was, glaubst du, hat diesen Trend damals zer­stört?
Nick: Vielleicht war es einfach ein bisschen zu früh für diesen Sound. Er wirkte immer etwas zu futuristisch und experimentell, vor allem für den Mainstream.

Ja, diese Bands schienen ihrer Zeit ein wenig voraus zu sein, wenn sie Pop und Emo/Pop-Punk auf diese Weise vermischten – ist 2023 ein besseres Jahr für diese Art von Musik?
Nick: Ich denke, die Zeit ist definitiv reif für diese Art von Sound. Jetzt, da Pop-Punk-Einflüsse wieder vorherrschen und elektronische Musik die Hauptrolle spielt, fühlt es sich an wie die perfekte Kombination. Außerdem hat das rasante Wachstum der sozialen Medien es Bands ermöglicht, erfolgreich zu sein, ohne dass sie einen massenkompatiblen Radiohit brauchen.
Christian: Was früher nicht unbedingt der Fall war.

Abgesehen von diesen Bands, was sind eurer Meinung nach die wichtigsten Einflüsse für euch?
Nick: BLACK EYED PEAS, Kanye West, DAFT PUNK, CRYSTAL CASTLES – viel Pop und HipHop von Mitte der Nuller Jahre, dazu alternative Musik im Allgemeinen. Unsere zukünftigen Veröffentlichungen werden aber ein viel breiteres Spektrum an Inspirationen widerspiegeln als unsere aktuelle Diskografie.