SIBERIAN MEAT GRINDER

Foto© by Quinten Quist

Der Bärenzar bittet um Aufmerksamkeit

Denn die russische Band bringt bald ihr neues Album „Join The Bear Cult“ raus, und wer nicht bei dem Kult in Ungnade fallen möchte, der liest jetzt besser dieses Interview mit der Band.

Was ist euer Lieblingsfleisch?

Manche von uns essen nicht einmal Fleisch, aber alle rechtschaffenen Jünger des Bear Cult sind jederzeit bereit, Ketzer und Leugner des Kults in den Fleischwolf zu stecken, um eine leckere Füllung der heiligen sibirischen Teigtaschen zuzubereiten, die dann auf dem Altar des Waldes dem mächtigen Bärenzar geopfert werden.

Wen würdet ihr gerne mal durch den Fleischwolf jagen?
Ketzer und solche, die die Großartigkeit des Bear Cults leugnen, die Tiere verletzen oder die Bäume der heiligen Wälder fällen. Schaut euch unser neues Musikvideo „Into the grinder“ an, es liefert alle Antworten mit sehr anschaulichen Beispielen. Die meisten Leute, die sich auch nur einmal das Video angesehen haben, setzten sich sofort die Bärenmaske auf, schworen dem Bear Cult die Treue, kauften sich einen Fleischwolf und fingen an, die Ketzer zu jagen und nebenbei die Metal-Punk-Hymnen von ­SIBERIAN MEAT GRINDER auf Dauerschleife zu ballern.

Wie sieht die russische Punk-Szene so aus? Wie lebt es sich als Punk in Russland? Was macht die DIY-Mentalität?
Die russische Punk-Szene ist weder die beste noch die schlechteste –wahrscheinlich weil sie sich im Vergleich zu anderen westlichen Ländern erst sehr spät entwickelt hat. Ich erinnere mich an Zeiten in den Neunziger und Nuller Jahren, als es in Russland ziemlich gefährlich war, ein Punkrocker oder Metalhead zu sein, weil alle dich hassten, von lokalen Jugendgangs über Polizisten bis hin zu Neo-Nazis, die sehr aktiv waren zu manchen Zeiten. Wenn du zu der Zeit Teil der Subkultur warst, musstest du lernen, für dich zu kämpfen und dich und deine Gruppe zu verteidigen. Ich weiß noch, wie Polizisten die Türen aufgebrochen haben, um unser Konzert zu beenden. Heute ist die Situation weitaus entspannter, es gibt keine Angriffe auf Shows mehr, niemand wird dir mehr mit einem Bleirohr auf den Kopf schlagen, weil du lange Haare oder einen Iro hast, und die ganze Szene scheint zu wachsen. Ich glaube, dass alle diese ganzen positiven Entwicklungen deshalb möglich wurden, weil es Leute gab, die damals nicht eingeknickt sind und treu zu ihrem Lifestyle und der Undergroundszene standen, komme, was wolle.

Kannst du uns noch etwas über euer neues Album erzählen?
Von Tag eins an haben wir uns das Ziel gesetzt, unseren eigenen Stil zu kreieren: Eine Mischung aus Metal, Punk und anderen Genres auf unsere ganz eigene Art und Weise, schnelle, aggressive, aber auch technische Musik. Wir haben viele Einflüsse, aber heruntergebrochen ist es SLAYER plus IRON MAIDEN plus WU-TANG CLAN. Auf „Join The Bear Cult“ sind wir mit Black- und Death Metal noch tiefer in die Territorien des Metal vorgedrungen, jedoch ohne den Wahnsinn und den Einfluss des Rock und des Punk zu vergessen. Das Album hat ein paar überraschende Toppings – von Grunge bis sogar Reggae. Das Album wurde von den berühmten Fascination Street Studios in Schweden gemastert, die bekannt sind für ihre Arbeit mit KREATOR, AMON AMARTH, ARCH ENEMY, SEPULTURA und anderen Größen. Wir sind zudem sehr glücklich über unser Artwork, das basierend auf unserer Idee von dem großartigen und sehr talentierten Künstler Andrei Bouzikov gestaltet wurde.