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Romeo aus Graz

Es gibt Menschen, die lesen das Ox schon (fast) so lange, wie es das Heft gibt, also seit 1989. In dieser Serie werden einige davon vorgestellt. Diesmal: Romeo aus Graz.

Bitte stell dich vor. Alter, Wohnort, was machst und arbeitest du?

Ich heiße Romeo und bin 56 Jahre jung, wohne in Graz in Österreich und arbeite seit 21 Jahren im Jugendkulturzentrum Explosiv als Booker. Außerdem mache ich seit 1999 jeden Sonntag von 22 Uhr bis Mitternacht eine Radiosendung auf Radio Helsinki 92,6 MHz.

Kannst du dich noch erinnern, seit wann du das Ox liest und wo du es damals gekauft hast?
Seit 1989. Ich glaube, bei einem Konzert oder bei einem Mailorder habe ich es gekauft – so genau weiß ich das gar nicht mehr. Aber von da an hab eich es regelmäßig über verschiedene Mailorder in Österreich und Deutschland bezogen. Später dann bei einem Grazer Buchladen. Seit dem ersten Lockdown 2020 habe ich ein Abo.

Was waren damals deine Lieblingsbands, welche sind es heute?
TARGET OF DEMAND, NEGAZIONE, HERESY, SO MUCH HATE, BAD RELIGION, DOWNTOWN BOYS, DIM PROSPECTS, JELLO BIAFRA AND THE GUANTANAMO SCHOOL OF MEDICINE, VIAGRA BOYS.

Was denkst du, warum bist du dieser Punk/Hardcore-Jugendkultur bis heute treu geblieben? Was bedeutet sie dir heute?
Ich kam Ende der Siebziger mit Punk in Berührung und seitdem bin ich dem Punkvirus verfallen. Ohne Punk wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Ende der Achtziger habe ich angefangen, Konzerte zu organisieren und in verschiedenen Bands zu spielen. Punk war und ist für mich Liebe, Leidenschaft und das pure Leben.

Bitte gib uns eine schmeichelhafte Antwort auf die Frage, was dir fehlen würde, wenn es das Ox nicht mehr gäbe.
Ein guter Freund.

Was liest du als Erstes im Ox, was eher selten?
Die News, weil die gleich am Beginn des Heftes sind. Dann wird das ganze Heft durchgeblättert, erst danach beginne ich mit dem Lesen. Bis auf die Plattenreviews und die Kochrezepte lese ich alles.

Das Ox hat sich im Laufe der Jahre musikalisch geöffnet, jedoch ist der Fokus auf Punk und Hardcore geblieben. Wie ist es mit deinem Musikgeschmack?
In den Achtzigern/Mitte der Neunziger Jahre war ich ziemlich puristisch unterwegs. Alles, was nicht Punk war, habe ich erst gar nicht angerührt. Das hat sich zum Glück verändert und ich habe mir einige Platten aus dieser Zeit nachgekauft. Ich höre hauptsächlich immer noch viel Punk/Hardcore, aber hin und wieder lege ich Singles aus den Fünfzigern und Sechzigern auf. Vor einem Jahr bin ich auf die Jazzsängerin Annette Hanshaw gestoßen, seither habe ich mir einige Platten mit Musik aus den Zwanziger bis Vierziger Jahren zugelegt. John Coltrane geht auch immer.

Was findest du gut am Ox?
Die Bücherecke, die Storys über die Siebziger- und Achtziger-Bands.

... und was sollten wir endlich mal ändern – abgesehen von der kleinen Schrift?
Die CD weglassen und weniger Reviews, dafür die Schrift größer, sonst habe ich nichts auszusetzen.

Und was wolltest du uns schon immer mal sagen?
Danke, dass es euch gibt.