WISE MAN’S FEAR

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Dungeons & Dragons

DUNGEONS & DRAGONS. Fantasycore – so nennt die Band aus Indianapolis ihren Sound. Was sie sich genau darunter vorstellen, klären wir mit Schlagzeuger Paul Lierman, der auch für die Texte der Band zuständig ist und, vermutlich, der „D&D“-Dungeon-Master.

Kannst du uns kurz erläutern, was du unter Fantasycore verstehst?

Das ist nur ein einfacher Begriff, um zu erklären, was wir als Band musikalisch und textlich machen. Wir haben uns auf Fantasycore geeinigt, weil uns irgendwann „melodischer Metalcore mit einem Fantasy-Konzept“ zu sperrig wurde. Bei jedem Album lassen wir einen anderen Fantasy-Sound oder -Stil mit in unsere Musik einfließen. Auf unserem neuen Album „Valley Of Kings“ gibt es zum Beispiel viele alte keltische Instrumente zu hören, eine Harfe, Ziegenhauttrommeln, Panflöte, Zimbel und so weiter. Dabei unterstützen diese Sounds die Geschichte der Texte. Würden wir ein Mystery-Album schreiben, hätten wir vielleicht ägyptische Klänge, bei einem Abenteuer-Album würden wir vielleicht eine Piraten- oder Wikinger-Atmosphäre wählen.

Lange Zeit wurde das Fantasy-Genre ja belächelt, bis heute wird so was wie „Dungeons & Dragons“ in der modernen Popkultur immer mit Nerds in Verbindung gebracht. Neuerdings feiern TV-Shows wie „Game of Thrones“ oder „The Witcher“ große Erfolge. Dringt Fantasy aus dem Nerdkosmos in den Mainstream vor?
Fantasy und vor allem High Fantasy wurde lange stigmatisiert und das ist wirklich schade, denn es gibt so viel tolle, innovative Geschichten in diesem Genre. Es ist eine tolle Zeit für Fantasy, denn ich denke wir erleben da gerade eine popkulturelle Revolution, da es nicht nur akzeptabel, sondern sogar populär wird, sich mit Fantasy auseinanderzusetzen. Die „The Witcher“-Serie, „Game of Thrones“ und „The Kingkiller Chronicles“ wurden oder werden gerade zu großen TV-Shows umgesetzt. Amazon arbeitet an einer „Herr der Ringe“-Serie. Vor zehn Jahren wäre das unmöglich gewesen, aber jetzt sieht man das große Potenzial dieser Geschichten.

Ihr habt einen langen Post bei Facebook veröffentlich, in dem ihr im Detail die Story des letzten Albums „Castle In The Clouds“ erklärt. Plant ihr das auch für „Valley Of Kings“?
Wir versuchen immer, eine zusätzlich Ebene für unsere Hörer zu schaffen, ohne die Musik zu sehr davon abhängig zu machen. Wir werden auch für das nächste Album Linernotes veröffentlichen und planen auch gerade Videos, in denen wir jeden Track zu erklären.

Habt ihr jemals überlegt, eure Story auch in einem anderem Medium zu veröffentlichen, als Comic, Roman oder Ähnliches?
Absolut! Ich habe auch schon begonnen, „Castle In The Clouds“ und „The Lost City“ als Romane zu adaptieren, aber leider kam mir die Arbeit am aktuellen Album dazwischen. Wir haben schon mit mehreren Ideen gespielt, von strukturierten „D&D“-Kampagnen, über Graphic Novels bis zu Brettspielen. Deswegen freuen wir uns so über die Zusammenarbeit mit unserem Label SharpTone, wir sind gespannt, welche weiteren Möglichkeiten sich daraus ergeben werden!