Foto

ANDERWELT

2084

Wer angesichts eines Albumtitels wie „2084“ an George Orwells „1984“ denken muss, liegt damit gar nicht so verkehrt, denn die Österreicher ANDERWELT begeben sich mit ihrem zweiten Album sozusagen in eine Zeit 100 Jahre nach Orwell und beschreiben in ihrer Musik die Zustände in einer dystopischen Welt, in der der Mensch ein abhängiges Herdentier geworden ist. Na ja, davon sind wir ja im Grunde gar nicht mehr weit entfernt, gibt es doch heute bereits unzählige Menschen, denen die Anzahl an Klicks und Likes über alles andere geht und die sich dadurch mehr und mehr zu Marionetten machen. Vertont haben ANDERWELT dies mit einem schweren Sound, der sowohl dem Black Metal einige Aspekte entliehen hat, als auch die Riffschwere des Post-Metal durchscheinen lässt. Interessant hierbei ist: Die Band hat ein Cello als festen Bestandteil in ihre Musik integriert und lässt dieses mit seiner oft brutalen Verzerrung manchmal gar der Gitarre Konkurrenz machen. Doch auch für ruhige und nachdenkliche Momente nimmt man sich Zeit, was die schweren Passagen umso kolossaler wirken lässt. Ich kann es kaum erwarten, das irgendwann auch mal als Live-Darbietung zu sehen, denn ANDERWELT haben sich zum Album auch eine visuelle, filmische Umsetzung ausgedacht, die sozusagen von der Musik untermalt wird.