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PREOCCUPATIONS

Arrangements

Eigentlich ein alter Hut, aber man erwähnt es dennoch gerne noch mal: bevor PREOCCUPATIONS aus Calgary in Kanada 2016 auf Jagjaguwar ihre erstes, selbstbetiteltes Album veröffentlichten, hießen sie VIET CONG und hatten beim selben Label bereits ein Jahr zuvor ein Album veröffentlicht. Tatsächlich führte ihr etwas unglücklicher Name dazu, dass sie Konzerte absagen mussten, da man ihnen niedere Motive wie Rassismus und Diskriminierung unterstellte. Seitdem hat sich nichts Grundlegendes am eher harmonischen als lärmigen Achtziger-Goth-Pop der Kanadier geändert, bei denen man einmal mehr die Post-Punk-Karte zücken muss, und die damit inzwischen die besseren EDITORS geworden sind, bei denen ja über die Jahre eine fürchterliche Mainstreamisierung stattgefunden hat. PREOCCUPATIONS sind dabei auf jeden Fall auf der poppigen Seite der Achtziger-Huldigung zu finden, sind eher (spätere) THE CURE als BAUHAUS, versehen mit dezenteren Shoegaze- und Noise-Momenten, aber weit entfernt von der Radikalität einer Band wie A PLACE TO BURY STRANGERS. Das neue Album „Arrangements“ veröffentlichte die Band in Eigenregie. Auch wenn ich bei PREOCCUPATIONS häufiger mal mangelnde Bissigkeit und eine gewisse Schlafmützigkeit bemängelte, ist ihr synthielastiger Sound, der einen wie ein dicker, undurchdringlicher Nebel einhüllt, wieder äußerst angenehm und smart arrangiert, und besitzt trotz recht poppiger, fast Bowie-esker Momente eine dunkle Seite, die nicht nur einmal an Frank Tovey erinnert, besser bekannt unter seinem Pseudonym Fad Gadget.