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ROBOTNIK

atmen

Ein Jahr vor dem zwanzigjährigen Bandjubiläum bringen ROBOTNIK aus Darmstadt mit „Atmen“ ihr zweites Album heraus, das sich abermals in dem Kosmos von Hardcore, Metal und Punk bewegt. Diese Genrebeschreibung klingt nach alles und nichts. ROBOTNIK schaffen es, alle Stile ganz eigen(ständig) zu vermischen, so dass der Sound daherkommt wie ein abstraktes Gemälde mit verschiedenen Flächentypen und -größen und -farben, die im Rahmen dann doch ein Ganzes ergeben. Dieses Ganze entfernt sich mit dem Album etwas von dem metallastigeren Einschlag, den das Vorgängeralbum „Ein Feind“ hatte und wird zusehends punkiger. Häufig kommt dennoch das Gefrickel durch, wie im Opener „Maschine“, um dann von eingängigen Gesangsmelodien abgelöst zu werden. KNOCHENFABRIK trifft THE HIRSCH EFFECT. Beim Titelsong „Atmen“ werde ich im Sprechpart musikalisch an MANKU KAPAK erinnert. „Wir atmen das Leben geht in Minuten“ heißt es, und so verrinnen die Minuten dieser Platte in den häufigen Stilwechseln sehr schnell. Die drei erwähnten Bands passen nicht wirklich zusammen, aber genauso ist das manchmal mit den abstrakten Gemälden. Sie fabrizieren etwas Neues und lassen uns innehalten. Ich persönlich, kein großer Metal-Fan, wäre lieber beim Punk-Gesang geblieben und hätte mir da noch mehr gewünscht. Das wäre dann jedoch nicht mehr ROBOTNIK, sondern eine 08/15-Punkband.