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HUSTEN

Aus einem nachtlangen Jahr

Die Indie-Supergroup von Gisbert zu Knyphausen, Moses Schneider und Tobias „der dünne Mann“ Friedrich hat mit „Aus einem nachtlangen Jahr“ ein neues Album parat. Nachdem HUSTEN bisher zwar immer sehr gefühlvoll daherkamen, sich aber ein bisschen Disco nicht verkneifen konnten und mit ziemlicher Sicherheit auch nicht wollten, würde man doch meinen, das „nachtlange Jahr“ könnte auf mehr Party hindeuten. So ist es nicht. Die Nacht bringt die Düsternis mit sich und nicht die Discokugel. Mehr noch als zuvor steht das Gefühl im Vordergrund. Das Songwriting übt sich in Zurückhaltung. Das nachtlange Jahr hat offenbar zu einer reichlich geknickten Stimmung bis hin zum Nihilismus geführt. Hier und da erlauben sich HUSTEN sehr wohl einen fluffigen Rhythmus und ein bisschen Sparkle, doch in Summe sieht es finster aus. Ein falscher Rückschluss wäre allerdings, dass diese Platte nur so dahinplätschert, gefangen in Tristesse und mündend in den Fluss der Langeweile. So ist es nicht. Längen, die sich hier und da einschleichen, sind nur am Rande der Rede wert. HUSTEN schreiben Grower, denen eine gewisse Aufmerksamkeit gebührt.