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ERAI

Before We Were Wise And Unhappy

Neue Platte aus dem Hause ERAI. Und zum Glück alles beim Alten. Wieder sechs Stücke, wieder von Hand gestaltetes Cover, wieder in der Tonmeisterei aufgenommen, wieder von Lifeisafunnything veröffentlicht.

Gleiche Belegschaft, gleicher Sound, gleiche Atmosphäre, sicher, aber das Gute daran: diese Band ist wie ein guter Wein – je älter, desto besser. Und diese Band ist alt, glaubt mir, zumindest was das Durchschnittsalter ihrer Mitglieder angeht.

In einer von Plattitüden und peinsamen Insta-Stories geplagten Szene ist ein altersbedingter Vorsprung unsagbar wertvoll: Du hast klar, was du machen willst; spielst lange genug, um deine Ideen wirklich umsetzen zu können; und du weißt, dass all der Quatsch auf diesen lächerlich kleinen Bildschirmen nicht gegen das Feeling anstinken kann, das dich damals auf Konzerten von POLICY OF THREE, REVERSAL OF MAN, MEREL und Co.

ergriffen und dein verdammtes Leben verändert hat. Die Kunst an der Sache: Nicht in nostalgischen Kitsch verfallen, keine Abziehbildscheiße produzieren. Aber das schaffen ERAI auch mit ihrem zweiten Longplayer spielend.

Ein Album über Kindheit und den Verlust von Unschuld, Neugierde und Leidenschaft. Verpackt in Melodien für die Ewigkeit. Befeuert von einer Intensität, die hierzulande ihresgleichen sucht.