Foto

BRACKWASSER KNIPP

Blutrunst Mob

Fällt ein klein wenig dumpfer als der Vorgänger aus, was mich erstaunt, denn die Vorzeichen (ich mach alles allein) sind ja dieselben, und auch die Aufnahmetechnik dürfte sich kaum geändert haben. Nun denn, bleiben ein paar „Feinheiten“ eben auf der Strecke. Ein-Mann-Noise-Massaker in bester AmRep-Manier, dreckig, fies und mehr auf Wirkung denn auf Geschmack und Filigranwerk fixiert. Manche Menschen hacken Holz, manche machen Workout und schwitzen dabei vier Hemden durch, andere verprügeln wildfremde Leute und wieder andere malträtieren im Keller ihre angesammelten Instrumente, nur um sich abzureagieren. Wir bleiben bei den Zutaten Sludge, Doom, Finsternis und Dingen, die man drei Stockwerke drüber in der trauten Familie besser nicht auslebt, weil das nur die Behörden auf den Plan rufen würde. Schmutziges Gemetzel, das keine Gefangenen macht und ein klein wenig unter dem Mastering der letzten LP leidet, die das Ganze eben etwas transparenter gemacht hat. Wäre das hier in einem richtigen Studio mit einem leidlich fähigen Toningenieur, sagen wir mal Steve Albini, aufgenommen worden, wäre der Katalog der Noise-Must-haves um eine Position reicher. Definitiv Musik für herrlich schlechte Laune.