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BODY COUNT

Carnivore

„Carnivore“ ist die siebte Platte der Band um den Rapper Ice-T. Er prägte in den Achtzigern und Neunzigern den Gangsta-Rap mit seinen Songs über Gang- und Polizei-Gewalt in Los Angeles. Mit „Cop killer“ wurde seine damals jüngst gegründete Crossover-Band BODY COUNT weltweit bekannt – es war die künstlerische Reaktion auf ein Video, das zeigt, wie weiße Polizisten den wehrlosen Afroamerikaner Rodney King verprügeln.

Ice-T. sagte vor ein paar Jahren, dass Metal und Rap gar nicht zusammenpassen – wieso er diesen Crossover dann so erfolgreich umsetzt, verstehe wer will. „Carnivore“ ist hart und tief wie nie.

Die Texte beschreiben nach wie vor den Hass, den die Menschen untereinander haben, den Korpsgeist der Polizei und deren Gewalt: „The fuckin’ badge is the biggest gang“. Zwei der elf Songs sind aus den Achtziger-Solo-Zeiten von Ice-T – die einzigen klassischen Gangsta-Rap-Songs.

Er betrachtet sie aber aus gehöriger Ferne, wie ich finde. Ungewohnt ist für mich eine versteckte, positive Hardcore-Attitüde wie im Song „Another level“, der ziemlich empowert, wie Henry Rollins mal gesungen hat, offenbar hat auch Ice-T keine Zeit, sinnlos zu chillen.

Illustre Gäste sind am Start, von Jello Biafra über Jamey Jasta bis zu Amy Lee (EVANESCENCE), dazu gibt es ein super Artwork. Hammer. Platte des Jahres? Gut möglich!