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MOONSHINE

Brian Azzarello, Eduardo Risso

Brian Azzarellos und Eduardo Rissos „Moonshine“ ist ein hervorragendes Mashup aus Zwanziger-Jahre-Film-Noir-Gangsterstory und Werwolf-Slasher mit extrem dichter Story und wunderbarem Artwork, das man schon von „100 Bullets“ kennt, schließlich sind hier dieselben Leute am Werk.

Große Schwarzflächen, verschachtelte und stimmige Ganzseitenpanels, die mit reduzierten und flächigen Farben aufgehellt werden. Ähnlich gekonnt wie Frank Miller, nur eben mit mehr als nur schwarzen und weißen Kontrasten und deutlich eleganter gezeichnet.

Im Vergleich zu „100 Bullets“ gibt es noch mal reduziertere Details, was der Geschichte absolut entgegenkommt, schließlich spielt sich das meiste in der Nacht ab. Die Story begleitet den schönen Lou Pirlo ins Hinterland der Moonshinebrenner zum Familienoberhaupt Hiram Bolt.

Die Rednecks haben keinen Bock darauf, mit ihm und seinem Boss, der den Stoff in New York für seine Kneipen benötigt, ins Geschäft zu kommen. Lieber liefern sich die Hinterwäldler mit den Gangstern ein Feuergefecht, das die kinderreiche Familie etwas dezimiert, die zum Pech für die besser bewaffneten Gangster Werwolfblut in sich haben, das sich im Verlauf auch auf Lou überträgt, den es im zweiten Band halbtot in den Süden verschlägt.

Lou metzelt als Werwolf nahezu das komplette Sträflingslager nieder, in dem er gelandet ist, während in Appalachia noch immer der Krieg zwischen den Moonshinern und den Gangstern tobt. Wie immer bei Cross Cult: Edler Druck in Hardcoverausführung mit Covergalerie (darunter passenderweise eines von Frank Miller).

Genialer Comic, der wie ein verdammt gut geschnittener Film abläuft und die Zeit bis zum dritten Teil (Juni 2020) unerträglich lang erscheinen lässt.