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CALIBAN

Zeitgeister

Ein Album in der Muttersprache? „Zeitgeister“ gibt CALIBAN recht. Ein stimmiges Intro, fünf Songs, die neu aufgenommen und mit deutschem Text versehen wurden, und ein komplett neuer Track. So melden sich CALIBAN also zurück. Wie gut das Konzept aufgeht, beweist direkt „Trauma“, mit stampfendem Riff und düsteren Melodiebögen in den Gitarren. Auf „Zeitgeister“ geben sich Melodie und Abrissbirne die Hand und auch wenn das keine neue Mischung ist, zündet das selten so wie bei CALIBAN. Manchmal sind die Gesangspassagen etwas zu groß angelegt, wie etwa in „Herz“, aber die Strophe bügelt das dann direkt aus. Was für ein Riff, was für eine Energie. Großartig. „Intoleranz“ erinnert an die Anfangstage von CALIBAN und ist ein kleines Highlight der Platte. Am Strophenriff aus „Ausbruch nach innen“ höre ich mich wahrscheinlich wochenlang nicht satt. „Zeitgeister“ bietet viele dieser kleinen Momente, die den Release auch in den kommenden Monaten frisch und spannend halten werden. Die Tracks ergeben ein kleines „Best-Of“, das zeigt, was da manchmal alles im Backkatalog in Vergessenheit gerät. Die Auffrischung des Materials ist gelungen, denn die Songs sind an den aktuellen Sound angepasst und mit dem Riecher einer Band verfeinert, die sich über die Jahre konstant weiterentwickelt hat. „Zeitgeister“ ist der Fanservice einer Band, die hier eindrucksvoll beweist, was sie über die Jahre dazugelernt hat.