Foto

OUTER LIMIT LOTUS

Dazzling Darkness

2019 stellte ich in Ox #142 diese rhetorische Frage und beantwortete sie auch direkt: „Was machen eigentlich Henrik Øiestad Myrvold, Øystein Wyller Odden, Vebjørn Guttormsgaard Møllberg, was ist aus HAUST geworden, die auf Fysisk Format zwischen 2008 und 2015 vier exzellente Noiserock-Alben veröffentlichten? HAUST sind seit 2016 auf Eis gelegt, die drei erwähnten Individuen machen seitdem als OUTER LIMIT LOTUS weiter, veröffentlichten zunächst 2016 eine 12“-EP und nun ihr erstes Album.“ „Lotus Eaters“ hieß das, und jetzt ist auf demselben Label wie damals, auf Sheep Chase, „Dazzling Darkness“ erschienen, auf dem OUTER LIMIT LOTUS erneut ihre damals postulierte eigene Version von Deathrock zelebrieren: Leise, vorsichtige Musik, aber nicht ohne Dynamik. Weit weg von HAUST, wohin sie offensichtlich auch nicht vorhaben zurückzukehren. Hier und da erinnert mich das an eine auf die Knochen reduzierte SloMo-Version von MADRUGADA, im Tempo einer Doom-Band, darüber hell tönende Surfgitarren-Tupfer. Kein Album für nervösen Hintergrundkonsum, sondern eines zum Hinsetzen und Zuhören. Und dann entfaltet sich die Schönheit einer Polarlicht-Nacht um einen herum. Glutrotes Vinyl, passend zum restlichen Artwork.