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GHIBLIS

Domino

Mit den Wrestlingmasken als Bühnenoutfit sind natürlich Assoziationen mit LOS STRAIGHTJACKETS kaum zu vermeiden, und so spielen die vier Fez-Träger aus Piacenza einen ähnlich konstruierten Instrumental-Sound zwischen Surf, Exotica, obskuren Sixties-Agentenfilm-Scores. Gelegentlich kommen sogar beinahe jazzige Klänge mit in den Bandsound, und das kommt nicht nur durch den dominanten Sound von Saxofonist Danny Lo. Besonders bei den zurückhaltenden Nummern wie „Slow grind“ kommt hier ein Strip-Bar-Feeling auf, die vier Musiker fangen hier die schmierig-laszive Stimmung von Samplern der „Las Vegas Grind“-Reihe ein. Dann ziehen sie wieder mit einer treibenden Surf-Nummer Namens „No Shortcuts“ das Tempo an, und lehnen sich dabei stark an Sixties-Combos wie die PYRAMIDS oder Altmeister Dick Dale an. Mit dem schrägen „Yasega wat“ als Rausschmeißer-Nummer leben sie dann nochmal eine klammheimliche Obsession für Ethno-Jazz aus, das passt zwar nur begrenzt ins Bandkonzept, sei ihnen aber zugestanden. Mit dem Album haben die vier jedenfalls an Format gewonnen, und bleiben ein interessanter, unberechenbarer neuer Player in der europäischen Surf-Szene.