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PISSED ONES

Don’t Need You

Eine lärmende Insolvenzbekanntmachung der Direktive „Greetings from Dresden-Neustadt“ schieben THE PISSED ONES ihrem Debüt von 2016, „Piss In Your Pocket,“ nun hinterher, die nonchalant gleichermaßen „Backstreet-Kids“-Riff-o-Rama aus der Francis Rossi-Feder sowie aus dem Nachbau einer Fernost-Gretsch geschüttelter Licks der Gitarrenschule von wahlweise Peter Bursch oder Wilko Johnson an einen Tisch bringt. Von Löbau bis nach London reicht der mal mehr, mal weniger gute Leumund der Kaputtniks in ihren Mittsiebziger-Röhrenjeans, mittlerweile hat sich ihr herrlich anachronistischer Lärm seine Sporen verdient: eine Kreuzung aus Punkrock der Spätsiebziger, High-Voltage-Lederjacken-Boogie und Bomp!’scher Hook-o-Rama. Auf „Don’t Need You“ löten sie einen Hybridsound zurecht, der seine Essenz eingehämmert aufs Wesentliche einmörsert, mit Handclaps, Plucker-Bass und Lyrics aus der „Neverending teenage“-Themenpalette; nicht mehr, nicht weniger. Gegenüber seinem Vorgänger trägt das höhere Augenmerk auf die Produktion bei diesem Album Früchte – die Scheibe klingt kraftvoller, etwas weniger fahrig und wurde sicherlich so lange geschliffen, bis selbst nicht einmal mehr Smail in seinem Kabuff dazu allzu sehr die Stirn runzeln musste. Big time!