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ECOSTRIKE

A Truth We Still Believe

Die trotzige Haltung steht schon im Titel, „A Truth We Still Believe“ spielt aus der Defensive. Das ist im Straight-Edge-Hardcore so traditionsreich wie Sport­analogien und die „Positive Mental Attitude“. Vegan Straight Edge verstanden als Ablehnung der Mehrheitsgesellschaft, als „Sanctuary“, als militant verteidigtes Refugium. Jeder Song auf diesem zweiten Album (falls „Voice Of Strength“ trotz seiner Kürze als solches zählt) bekräftigt diese Absage. Macht euren Kram ohne mich, „Count me out“. Das ist maximal Punk, aber kompatibel mit einer konservativen Umsetzung. ECOSTRIKE stecken in den Neunzigern, beim Sound klassischer Releases von New Age oder Victory Records. Auf dem ersten Demo von 2016 waren noch EARTH CRISIS als Haupteinfluss erkennbar, heute kommt man um die Nennung von STRIFE einfach nicht herum. Undenkbar, dass ECOSTRIKE bei „A Truth We Still Believe“ nicht selbst an deren „One Truth“ von 1994 dachten. Man kann noch andere Bands nennen, JUDGE, BATTERY oder BANE, aber keine, die stilistisch wesentlich abweicht. Man muss diese dramatischen Drugfree-Hymnen lieben, in denen es immer mindestens um Hingabe und Verrat, um Leben und Tod geht, dann wird man von ECOSTRIKE perfekt beliefert. Das ist gerade deshalb gut, weil es sich so wahnsinnig ernst nimmt. „One rode to Asa Bay“ von BATHORY hört man schließlich auch nicht für seine differenzierte Meinung zum Wikingertum.