Foto

ENDSEEKER

Mount Carcass

Drittes Album, zweite Steigerung. War das letzte Album der Hamburger schon ein starkes, klassisch-schwedisches Death-Metal-Werk, haben sie sich dieses Mal stilistisch noch ein wenig weiter geöffnet. Dabei finden sie absolut die richtige Mischung, schaffen es ähnlich wie ihre Labelkollegen THE CROWN oder LIK, gut verdaulichen und furchtbar unterhaltsamen Death Metal zu schreiben. Ob man sich dabei in Richtung Schweden, Großbritannien oder Florida orientiert, ist egal. Die Zusammenstellung fühlt sich frisch an. „Merciless tide“ ist eines der wenigen Stücke, bei dem sie eher geradlinig vorgehen. Der Titeltrack ist das krasse Gegenteil, so vertrackt wie hier in den Strophen haben ENDSEEKER noch nie agiert – nur um dann mit dem stärksten und eingängigsten Refrain der gesamten Platte um die Ecke zu kommen. Wer hier nicht die Faust hebt und mitsingen möchte, hat Death Metal nicht begriffen. Zum Abschluss des Albums gibt es mit „Escape from New York“ ein Cover des Titelthemas des gleichnamigen Films. Hätte schiefgehen können, schließt das Album aber perfekt ab und könnte auch eine ihrer eigenen instrumentalen Nummern sein. Ob es von nun an weiter bergauf oder „nur noch“ seitwärts geht, wird sich zeigen. Qualitativ lösen ENDSEEKER hier jedoch ein Versprechen ein, das sie mit ihren ersten beiden Alben gegeben hatten.