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RED KATE

Exit Strategy

Der Sänger von RED KATE aus Kansas City, MO, USA hat das grandiose Pseudonym L. Ron Drunkard – eine Anspielung auf den irren Gründer der Scientology-Sekte. Eigentlich heißt er Shawn Saving und ist in Personalunion auch der Mann hinter dem DIY-Label Black Site, wo nun das dritte Album seiner Band erschienen ist, nach „When The Troubles Come“ von 2013 und „Unamerican Activities“ von 2016. RED KATE definieren sich selbst als „no bullshit, class conscious DIY punk rock & roll band“ und so ist das „red“ im Namen wohl kein Zufall. Im Detail könnte man das anhand der Texte verifizieren, leider sind die im CD-Booklet so klein abgedruckt, dass selbst kleinschrifterfahrene Ox-Leser:innen hier aufgeben. Das tut dem Spaß am Album und dem generell sehr positiven Eindruck aber keinen Abbruch: RED KATE spielen exzellenten, druckvollen, melodiösen US-Hardcore-Punk, der mich immer wieder an Helden wie VERBAL ASSAULT, OFFENDERS (die aus Texas natürlich) oder YOUTH BRIGADE erinnert. Seit über 15 Jahren schon bemühen sich Shawn und Band um die DIY-Punk-Szene in Kansas City, auf der Wunschliste steht seit langem, endlich mal eine Europatour spielen zu können – wer also helfen kann ... Exzellent ist das Coverartwork: Ein Hubschrauber, die Silhouette eines Mannes – es ist die Interpretation eines Fotos aus dem Vietnamkrieg. Stürzt der Mann oder wird er gerade gerettet ...? Meine Interpretation ging in Richtung der argentinischen Militärjunta, die Anfang der Achtziger Oppositionelle auf diese Weise im Meer verschwinden ließ ... Ein packendes Album, das Wut und Melodie perfekt kombiniert, und „She’s in love“ ist ein echter kleiner Hit.