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EYEHATEGOD

A History Of Nomadic Behavior

Daran, dass EYEHATEGOD eine Band sind, an der sich die sprichwörtlichen Geister scheiden, ändert auch das sechste Album der New Orleans-Schluffis nichts. Während einige sich am versifft tönenden Schaffen der Truppe erfreuen, rollen sich den anderen die Fußnägel hoch. Ja, der Gitarrensound ist auch heute noch schief grollendes Gerödel mit massig Feedbacks und ja, musikalische beziehungsweise spielerische Perfektion sucht man weiterhin vergebens und es wird daher auch weiterhin ab und an dezent auf den Griffbrettern danebengegriffen. Auch klingen die Drums, als würde hier auf dem billigsten Set rumgedroschen, das sich finden ließ, und Mike Williams kotzt, keift und bellt ungehobelt wie eh und je, aber für Fans der Band macht doch genau das den Reiz aus. Das hier ist der Sound, der ursprünglich unter dem Begriff „Sludge“ zu verstehen war. Dreckig, lärmig und intensiv, ja beinahe unangenehm werden BLACK SABBATH-Riffs, Blues und Punk zu einem knapp 42 Minuten langen Dröhnsound verquirlt. Zwar sind die Musiker angeblich inzwischen weg von harten Drogen, aber angesichts dieser Platte lässt sich sicher sein, dass die eine oder andere Substanz den Weg in so manche Blutbahn gefunden hat. Und während meine Frau gerade ob dieser Platte nur ungläubig den Kopf schütteln kann, bleibe ich bei meiner Meinung: Ich mag EYEHATEGOD.