Foto

EYEHATEGOD

A History Of Nomadic Behavior

Nein, für ihren regen Output in Sachen Studioalben sind die Südstaaten-Sludge-Recken definitiv nicht bekannt. Seit dem bis dato letzten, selbstbetitelten Langspeler sind bereits satte sieben Jahre vergangen, der Vorgänger „Confederacy Of Ruined Lives“ liegt sogar weitere 14 Lenze zurück. Da die stilprägende Truppe im Zuge der weltweiten Corona-Pandemie aber „gerade eh nichts zu tun hat“, wie Fronter Mike Williams sagt, wurde eben kurzerhand Album Nummer sechs eingerotzt. Ebendieses kommt nun auch – im Rahmen der physischen Grenzen eines Tonträgers – mit jener charmanten Mixtur daher, für die Fans des dröhnenden Sumpf-Gehaues die Band so schätzen: brazelndes Gitarrengewummer, wuchtiges Geschepper und jede Menge zähe Kopfnicker-Grooves. Die ruppigen, schleppenden Song-Brocken wurden dabei wie gewohnt von Williams endveredelt – der Frontmann keift, klagt und motzt wie eh und je herrlich angepisst aus den Membranen. Klar, das Strickmuster der zwölf Tracks ist weitestgehend dasselbe, nur selten brechen Songs wie das zwischenzeitlich recht flotte „The outer banks“ mal aus dem hypnotisch langsamen Grundmetrum aus. Am Ende ist „A History Of Nomadic Behavior“ dennoch eine rundum charmante Sache – die die Sehnsucht nach schwitzigen Live-Shows in diesen Zeiten noch einmal größer macht.