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POLITICAL ASYLUM

Fresh Hate

Als Kind der europäischen Hardcore-Szene fühlt es sich wie Eulen nach Athen tragen an, wenn man über POLITICAL ASYLUM schreibt. Der Name war Programm bei der Anarchopunk-Band aus Stirling in Schottland, deren bekanntestes Mitglied Sänger Ramsey Kanaan sein dürfte, der mittlerweile PM Press als Buchverlag in den USA betreibt. Musikalisch ist die Band immer eher soft und melodiös gewesen, was auch an der unverkennbaren Stimme von Ramsey und dem Effekt auf der Gitarre liegt, während inhaltlich die anarchistischen Inhalte dominieren. „Fresh Hate“ ist das erste Album, das aus Kostengründen 1985 nur auf Kassette veröffentlicht wurde, dafür aber eine Spielzeit hatte, die theoretisch nicht auf eine LP gepasst hätte. Grund genug, dass der damalige Drummer diese aktuelle Version nicht unterstützt, auch mit der Begründung, dass seine Mutter seinerzeit für das Studio bezahlt hätte. Großes Kino. Immerhin haben die damals 14- bis 15-Jährigen hier eine beachtliche Anzahl von eingängigen Singalongs wie „Disarm or die“, „Passive fist“ oder „Do they care“ aus dem Ärmel geschüttelt, die es auch auf ihre späteren LPs geschafft haben. Diese Wiederveröffentlichung ist liebevoll aufgemacht, mit einem alten Interview und allen Texten versehen und dank Mastering in guter, aber nicht überwältigender Soundqualität.