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COLD YEARS

Goodbye To Misery

Geschichten, die nach einer durchzechten Nacht in einem schottischen Pub beginnen, enden entweder mit dem Verlust der Muttersprache und starkem Schmerz im Frontallappen oder sind, im besten Fall, der Beginn von etwas Großem. Im Fall von COLD YEARS trifft das letztere zu. Nach dem zwanzigsten Pint überredet Ross Gordon seine Kumpels, eine Band zu gründen, gesagt, getan, 2019 wird das Trio auf dem britischen Eiland als der heiße Scheiß gehandelt, es folgen einige EPs und schließlich das Debüt „Paradise“. Und hätte die Pandemie den Schotten nicht ganze Wälder zwischen die Füße geworfen, die den Start Richtung Rockstadien etwas holperig gestalteten, würden sie schon längst da stehen, wo sie hingehören: auf den großen Festivalbühnen dieser Welt. Mit ihren Punkrock-Hymnen, die neu gewonnenen Optimismus und gleichzeitig legitime Wut ausstrahlen und irgendwo zwischen THE GASLIGHT ANTHEM und GREEN DAY liegen, haben COLD YEARS auf jeden Fall den passenden Soundtrack dafür im Rucksack. Dass die zwölf Songs alle komplett radiotauglich sind, könnte die Punkrock-Polizei als zu „glattgebügelt“ bemängeln. Aber man kann auch einfach mal „Goodbye To Misery“ sagen und Spaß haben. Denn den machen COLD YEARS total.