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COFFINSHAKERS

Graves, Release Your Dead

Hier kommt eine späte Bandentdeckung für mich und hoffentlich auch andere Menschen. Und das obwohl die Schweden die Musikwelt bereits 1998 mit ihrer Debüt-CD „The Undead“ beglückten. Denn gemütlich-gruftig bläst das Herbstlaub von den Gräbern in den Player. Das beginnt mit einer THE METEORS-artigen Gitarre und dunklen Lyrics, bei toller Stimme von Sänger Rob. Im Folgesong „City of the dead“ wird dann das Western-Gewand angezogen, in flotter, geradezu leichter Weise. Etwa wie bei THE RUMBLE CLUB. Benötigt ihr noch weitere Starthilfe? Dann denkt mal auch an 69 CATS oder die guten alten FIELDS OF THE NEPHILIM. Ein Autor mit Lehrstuhl im schwedischen Södertörn, der sich den Feldern Religion und Vampirismus (!) widmet, verfasste die Linernotes zu diesem mächtig starken Album, das zudem als Vinyl in 3D-Optik samt Brille erscheinen wird. Alles harmoniert hier, ohne zu verweichlichen. „Down in flames“ bringt eine Lagerfeuer-Mitklatsch-Atmosphäre ins Zimmer und passt trotzdem perfekt in den Gesamtkontext. Der letzte Song „The great silence“ ist dann ein absolutes Faszinosum. Unglaublich einprägsam mit Sopranstimme im Background. Und auch Violine, Geige und Cello halten Einzug in dieses düstere (dritte) Werk des Quartetts, das doch so dauerhaft hell erstrahlen wird. Dave Vanian von THE DAMNED würde es sich wohl auch ins Regal stellen.