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TICS

Group Therapy Project

Was macht man, wenn man als Band eigentlich schon implodiert und der Auflösungsprozess bereits leicht in die Verwesung übergegangen ist, man aber einen dicken Schädel und noch jede Menge halbfertiges Zeug rumliegen hat, um das es einfach schade wäre? Der Sänger hat sich vom Acker gemacht, der Rest kann sich auch nur noch mit Alkohol, wüsten Beschimpfungen, Tee oder Yoga ertragen. Blöd eigentlich, denn irgendwann mochte man sich ja doch mal leiden und hatte eine gemeinsame musikalische Vision. Gut, dann holen wir uns eben andere Sänger als Gäste, die die Vokalparts übernehmen, kommunizieren notgedrungen wieder miteinander und machen das jetzt fertig. Der Plattenname ist Programm, die Musik wieder jazzig-funky Punk zwischen den BIG BOYS, MINUTEMEN und bald auch dem, was TICS einmal waren. Nach drei oder vier Durchläufen macht es dann auch bei mir „klick!“ und es ist bedauernswert, dass das so nie auf eine Bühne kommen wird, denn die Stücke sind hochspannend und bewegen sich gekonnt und elegant zwischen den beiden genannten Größen. Die Gästeliste hat es in sich, auch wenn bei ein paar Bands eben nicht die Leute singen, die normalerweise ganz vorne am Mikrofon stehen. Namedropping, weil es sicher hilft: EA80, PISSE, JAKA, LOCAS IN LOVE, OMA HANS, ALTE SAU, NOTWIST und andere. Ach ja, jedes Cover der gerade mal 200 Exemplare ist ein Unikat.