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JOHN CARPENTER

Halloween Kills

So kann man auch in Würde altern: Man sichert sich einen Credit als Executive Producer (unter 17 anderen), hat aber letztendlich in kreativer Hinsicht nicht viel mit dem Film „Halloween Kills“ zu tun, bis auf den Umstand, dass man 1978 mit dem Horror-Klassiker „Halloween“ die ikonische Vorlage dazu schuf, die unzählige Male kopiert wurde. Und so ist „Halloween Kills“ ein weiterer Versuch, den entmenschlichten maskierten Serienmörder Michael Myers zum Protagonisten eines neuen Films zu machen, der 2021 auf den schwachen Reboot-Versuch „Halloween“ von 2018 folgte – für beide gab sich sogar Jamie Lee Curtis wieder her, inzwischen natürlich kein Teenager mehr, sondern eine grauhaarige Hippie-Oma. Echtes Stilbewusstsein zeigte dabei eigentlich nur John Carpenter, der in den letzten Jahren vor allem als Musiker in Erscheinung trat und zusammen mit Sohn Cody und Patenkind Daniel Davies sowohl seine alten Soundtracks entstaubte als auch neues Material veröffentlichte. Denn bekanntlich hatte Carpenter zu den meisten seiner Filme die minimalistische, an TANGERINE DREAM angelehnte Synthie-Musik komponiert, und „Halloween“ gehört dabei zu den Höhepunkten. Bereits beim 2018er-Reboot beeindruckte, wie Carpenter seine bekannten, völlig unkaputtbaren „Halloween“-Themen mit nur leichten Variationen neu interpretierte und ihnen dennoch eine Eigenständigkeit verlieh, die auch ohne den Film funktionierte. Das gelang ihm auch bei „Halloween Kills“ wieder ausgezeichnet, denn auf Platte kommt der Soundtrack wesentlich besser zur Geltung als im Film mit seinem unsubtilen Dauergemetzel.