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SEAHAVEN

Halo Of Hurt

„There’s a halo of hurt around my head / Keeps my chin pinned real deep in my chest“, heißt es in einem der besten Songs, „I don’t belong here“, auf dem gelungenen neuen Album von SEAHAVEN. Umgeben von Schmerz und keine andere Wahl, als den Blick nach unten zu richten – „Halo Of Hurt“ hat nicht nur Wörter für dieses Gefühl, sondern auch einen musikalischen Ausdruck gefunden und dieser ist ein ganz anderer als noch auf dem letzten Werk „Reverie Lagoon: Music For Escapism Only“. Atmosphäre, Tiefe, Druck – für die Rückkehr aus ihrer Pause scheint sich die Band völlig neue Maximen auf die Fahnen geschrieben zu haben, was auch in den schwarzweißen Bandfotos und schließlich im perfekt umgesetzten Artwork zum Ausdruck kommt. „Moon“, die erste Single-Auskopplung, repräsentiert den Wandel sehr gut: Wo SEAHAVEN auf ihrem letzten Werk vielleicht etwas schludriger daherkamen, ist jetzt alles so dermaßen auf den Punkt, dass es einfach wehtun muss. Die Tatsache, dass die Band auf ihrem dritten Album weitestgehend auf mitsingbare Refrains und vorhersehbare Songstrukturen verzichtet, bedeutet zudem nicht, dass die Stücke nicht hängenbleiben. „Halo Of Hurt“ entwickelt einen Sog, der seine Hörer beim ersten Track einsaugt und erst nach dem letzten wieder ausspuckt. Wer Hoffnungslosigkeit und Düsternis perfekt vertonen will, kann eben nicht auf Popmusik zurückgreifen.